Eine Subgruppenanalyse zur Wirkung zweier Nachsorgekonzepte: Teletherapie und IRENA bei orthopädischen Rehabilitanden mit der Indikation Rückenbeschwerden

Eine Subgruppenanalyse zur Wirkung zweier Nachsorgekonzepte: Teletherapie und IRENA bei orthopädischen Rehabilitanden mit der Indikation Rückenbeschwerden

Dittrich M, Eichner G, Schupp W, Beyer WF

 

Fragestellung: Die Wirkung zweier Nachsorgekonzepte sollte untersucht werden.

Methodik: Eine prospektive multizentrische Vergleichsgruppenstudie mit 6-monatigem Follow-Up durchgeführt an Versicherten der DRV Bayern Süd, die wegen ihrer Rückenbeschwerden eine orthopädische Rehabilitationsmaßnahme in den Kooperationskliniken durchführten und sich anschließend selbstselektiv für das Nachsorgekonzept „EvoCare-Teletherapie“ oder die „IRENA-Nachsorge“ entschieden.

Zu den Messzeitpunkten der postalischen Befragung, Beginn und Abschluß der Nachsorge und der Katamnese nach 6 Monaten wurden der allgemeine Gesundheitszustand (SF12), Schmerzcharakteristik (Korff), Lebensqualität (EQ5D), Zufriedenheit mit der Nachsorge (ZUF-8) abgefragt. Insgesamt nahmen 191 Rehabilitanden an der Interventionsstudie teil (Abbruchrate 42,41%). Zur Katamnese konnten 82,73% befragt werden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es zeigte sich in beiden Gruppen eine Verbesserung für die subjektive körperliche sowie psychische Gesundheitseinschätzung zum Ende der Nachsorgemaßnahme. Die Veränderungen für den körperlichen Gesundheitszustand der IRENA-Gruppe war mit geringer Effektstärke signifikant. Die Ausgangswerte für den psychischen Gesundheitszustand zeigten in beiden Gruppen keine auffälligen Beeinträchtigungen. Die Katamnesebetrachtung ergab keine statistisch relevanten Veränderungen der Interventionsgruppen. Die Veränderungen zum körperlichen Score des SF-12 konnten in der Follow-Up-Befragung in beiden Gruppen aufrechterhalten werden. Beide Interventionsgruppen zeigten höchst signifikante Verbesserungen ihrer Schmerzintensität am Ende der Nachsorge mit hohen Effektstärken. Auch die Follow-Up-Analyse zeigte eine nachhaltige Schmerzlinderung in beiden Gruppen, jedoch ohne statistischen Zusammenhang. Die Angaben zur Einschätzung des augenblicklichen Gesundheitszustands mithilfe der Thermometerskala des EQ5D zeigten am Ende der Nachsorge in beiden Gruppen tendenzielle Verbesserungen. Die Katamnese erbrachte demgegenüber eine geringfügige Verschlechterung beider Interventionsgruppen. Zu keinem Messzeitpunkt konnten statistisch signifikante Veränderungen ermittelt werden. Beide Gruppen zeigten eine hohe Zufriedenheit mit der jeweiligen Nachsorge. Auch die Follow-Up-Befragung erbrachte nur minimal verringerte Summenwerte zur Zufriedenheit.

Die Teilnehmer des IRENA-Nachsorgekonzeptes profitierten von dessen Durchführung hinsichtlich des körperlichen Gesundheitszustands. Beide Interventionsgruppen zeigten eine Verringerung ihrer Schmerzintensität. In den gewählten Assessments sind keine Unterschiede zwischen den Interventionsgruppen nachzuweisen. Die Verbesserungen zum Zeitpunkt der Nachsorgebeendigung konnten in beiden Gruppen nachhaltig bestätigt werden. Die Befragungen zum körperlichen Summenscore (hoher Effekt), zur Schmerzintensität (hoher Effekt) und zum augenblicklichen Gesundheitszustand (mittlerer Effekt) zeigten signifikante Verbesserungen über den Zeitverlauf und keinen Einfluss des jeweiligen Nachsorgekonzepts.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI54-1592

doi: 10.3205/14dkou385urn:nbn:de:0183-14dkou3854

Published: October 13, 2014
© 2014 Dittrich et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

Evaluation der Wirksamkeit eines physiotherapeutischen Rehabilitationsprogramms bei Patienten mit lumbalem Rückenschmerz

Evaluation der Wirksamkeit eines physiotherapeutischen Rehabilitationsprogramms bei Patienten mit lumbalem Rückenschmerz

Alfuth M

Fragestellung: In dieser Evaluationsstudie wurde untersucht, ob ein 6-monatiges ambulantes physiotherapeutisches Behandlungsprogramm in Bezug auf das subjektive Schmerzempfinden, die schmerzbedingte Behinderung im Alltag, die Rumpfkraft und die Rumpfbeweglichkeit bei Patienten mit lumbalem Rückenschmerz wirksam ist.

Methodik: In die Studie wurden 68 Patienten (43 Frauen, 25 Männer) im durchschnittlichen Alter von 53,8 (±11.8) Jahren mit subakuten und chronischen Rückenschmerzen eingeschlossen. In einem Eingruppen-Plan mit Messwiederholung wurden als primäre Outcomes das subjektive Schmerzempfinden (Numeric Rating Scale) und die schmerzbedingte Behinderung im Alltag (Roland-Morris-Disability Questionnaire) vor der Behandlung, nach 3 und nach 6 Monaten erhoben. Als sekundäre Outcomes wurden vor der Behandlung und nach 6 Monaten die maximale willkürliche isometrische Rumpfkraft in Flexion und Extension (tergumed®, proxomed) sowie die Beweglichkeit der dorsalen Strukturen des Rumpfes und des Oberschenkels (Sit-and-Reach Test) gemessen. Die Intervention wurde 2-3x wöchentlich für 3 Stunden durchgeführt und bestand aus einer Kombination physiotherapeutischer Anwendungen, wie manuelle und physikalische Therapie, supervisiertem physiotherapeutischem Aufbautraining sowie Verhaltensschule und Beratung. Nach Testung der Daten auf Normalverteilung (Kolmogorov-Smirnov Test) wurden zur Signifikanzprüfung der Unterschiede zwischen den Messzeitpunkten in Bezug auf das Schmerzempfinden und die Behinderung im Alltag Friedman-Tests (p<0,05) und paarweise Vergleiche mittels Wilcoxon-Signed-Rank Tests (p<0,05) mit entsprechender Korrektur nach Bonferroni durchgeführt. Bezüglich der Parameter Rumpfkraft und Rumpfbeweglichkeit wurden die Unterschiede zwischen Eingangsmessung und Messung nach 6 Monaten mittels Wilcoxon-Signed-Rank Tests (p<0,05) überprüft. Zudem wurden Effektstärken (Cohen’s d) und der Mittelwert der individuellen relativen Veränderung (%) berechnet. Die Auswertungen wurden mittels Intention-to-Treat Analyse durchgeführt. Weiter wurden Korrelationen (rho nach Spearman) zwischen den Outcome-Parametern berechnet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach 6 Monaten verringerte sich der Ruheschmerz signifikant von einem Median von 4,0 auf 1,0 und während körperlicher Belastung von 5,5 auf 2,5 (p<0,001; d = 1,2 und 1,4; rel. Veränderung = 59% und 53%). Der Roland-Morris-Disability Score reduzierte sich von einem Median von 7,0 auf 4,1 (p<0,001; d = 0,9; rel. Veränderung = 35%). Die isometrische Rumpfkraft in Flexion verbesserte sich signifikant von einem Median von 4,7 N/kg auf 5,7 N/kg und in Extension von 7,4 N/kg auf 9,5 N/kg (p<0,001; d = 0,5; rel. Veränderung = 31% und 47%). Die Beweglichkeit stieg von einem Median von -5,0 cm auf -2.2 cm (p=0,001; d = 0,3; rel. Veränderung = 53%).

Das Behandlungsprogramm scheint bei Patienten mit lumbalem Rückenschmerz zu einer klinisch relevanten Verbesserung der gemessenen Parameter zu führen. Zwischen den Messgrößen konnten keine bedeutsamen Zusammenhänge festgestellt werden.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI54-755

doi: 10.3205/14dkou384 urn:nbn:de:0183-14dkou3847

Published: October 13, 2014
© 2014 Alfuth.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

Konservative Therapie bei degenerativen Erkrankungen der Lendenwirbelsäule

Konservative Therapie bei degenerativen Erkrankungen der Lendenwirbelsäule

Bredow J, Oppermann J, Löhrer L, Eysel P

 

Fragestellung: Keine andere Diagnose führte 2012 in Deutschland zu mehr Krankheits- und Arbeitsunfähigkeitstagen als der Rückenschmerz (ICD-10 M54). Dies wurde durch den AOK- Gesundheitsreport 2012 bestätigt. Der volkswirtschaftliche Schaden hierdurch ist immens. Neben den Ausfallzeiten und Kosten, die auch durch die Behandlung verursacht werden, stehen aber ganz eindeutig die erkrankungsbedingte körperliche und psychische Belastungdes Patienten im Fokus. Durch chronische Schmerzen mit häufig rezidivierenden akuten Episoden fehlen oftmals suffiziente Copingstrategien. Teilweise kann durch eine gezielte konservative oder operative Therapie eine kurzfristige Beseitigung der Schmerzursache erzielt werden. In anderen Fällen wiederum zieht sich die Behandlung über einen langen Zeitraum hin und ist von Rückschlägen und fehlendem Erfolg gekennzeichnet.

Dem Patienten stehen eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, welche vom behandelnden Arzt sorgfältig und individuell geprüft werden müssen. Selbstverständlich sollten vor Diskussion einer operativen Therapie alle sinnvollen konservativen Maßnahmen erschöpft sein.

Eine klare Abschätzung des zu erwartenden Therapieerfolgs vor Einleitung der entsprechenden Maßnahme erscheint auch aufgrund der großen Fülle möglicher Optionen bisweilen schwierig. Die AWMF-Leitlinie Kreuzschmerz (Stand 2011) stellt die gängigen Maßnahmen vor und gibt so eine Übersicht der gängigen Verfahren.

Eine aktuelle Bewertung bezüglich der Effizienz und Sinnhaftigkeit konservativer Therapien unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Literatur fehlt bislang.

Methodik: Grundlage für unsere Ergebnisse sind aktuelle randomisierte klinische Studien, Reviews und Metaanalysen aus den Datenbanken der CochraneLibrary und Pubmed.

Ergebnisse: Maßnahmen wie die Akupunktur, Bettruhe, TENS, Magnetfeldtherapie, Massagen, Orthesen, Thermotherapie, Analgesie mit Opioiden und Antidepressiva haben keine ausreichende Evidenz bezüglich einer Wirksamkeit. Auch Infiltrationen und Injektionen, Analgesie mit NSAR und die Rückenschule sind nur kurzfristig wirksam, zeigen dementsprechend keinen nachweisbaren Effekt nach einem Behandlungszeitraum von mehr als sechs Wochen.

Einzig die normale Bewegung und Bewegungstherapie zeigt in einer Zusammenschau 98 randomisierten, klinischen Studien (Evidenzlevel Ia) eine evidente Wirksamkeit.

Schlussfolgerung: Nur sehr wenige Maßnahmen zeigen eine signifikante Wirksamkeit bei der Behandlung von Kreuzschmerzen, besonders wenn es um die langfristige Wirksamkeit geht. Kurzfristig helfen einige Maßnahmen, lindern die Schmerzen und erhöhen die Funktionalität im Alltag sowie die Lebensqualität. Langfristig scheint es aber neben der normalen Bewegung und Bewegungstherapie keine konservativen Maßnahmen bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen zu geben, die einen evidenten Behandlungserfolg nachweisen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI54-476

doi: 10.3205/14dkou383 urn:nbn:de:0183-14dkou3831

Published: October 13, 2014
© 2014 Bredow et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

Effektivität der konservativen Therapie bei Patienten mit Rückenschmerzen unter besonderer Berücksichtigung des Body Mass Index

Effektivität der konservativen Therapie bei Patienten mit Rückenschmerzen unter besonderer Berücksichtigung des Body Mass Index

Daentzer D, Hohls T, Noll C

 

Fragestellung: Mit einer Prävalenz von bis zu 85% stellen Rückenschmerzen und Übergewicht ein enormes medizinisches Problem dar. Studien zeigen eine positive Korrelation zwischen Übergewicht und Rückenschmerzen. Es existieren jedoch keine Untersuchungen, die sich mit der Effektivität einer konservativen Behandlung befassen und dabei speziell den Einfluss des Körpergewichtes analysieren.

Methodik: Im Rahmen eines retrospektiven Studiendesigns wurden insgesamt 128 Patienten eingeschlossen, die aufgrund von Rückenschmerzen unter stationären Bedingungen konservativ behandelt worden waren. Die Therapie wurde individuell angepasst und bestand aus Physio- und Ergotherapie, physikalischen Maßnahmen, wirbelsäulennahen Infiltrationen, und sie wurde zudem medikamentös ergänzt. Alle teilnehmenden Personen erhielten Fragebögen, die sie zu 4 Zeitpunkten ausfüllen sollten (Zeitpunkt 1 bei stationärer Aufnahme, Zeitpunkt 2 bei Entlassung, Zeitpunkt 3 nach 3 Monaten und Zeitpunkt 4 nach 12 Monaten). Dabei wurden Angaben auf der Visuellen Analogskala (VAS) zum Rückenschmerz, zum Oswestry Disabiliy Index (ODI) und zum Roland-Morris-Score (RM) erhoben. Die Fragebögen wurden statistisch ausgewertet, um Unterschiede sowohl im zeitlichen Verlauf als auch zwischen den drei Körpergewichtsklassen herauszuarbeiten. Diese waren anhand des Body Mass Index (BMI) eingeteilt worden (Gruppe 1 mit Normalgewicht bei BMI < 25 mit 45 Patienten, Gruppe 2 mit Übergewicht bei BMI 25-29,9 mit 47 Patienten und Gruppe 3 mit Adipositas bei BMI >29,9 mit 36 Patienten).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei Betrachtung des Gesamtkollektivs konnte im Vergleich der initial erhobenen Werte in allen drei Scores eine Verbesserung zu allen folgenden Zeitpunkten nachgewiesen werden, ohne dass die Unterschiede statistisch signifikant gewesen waren. In der Gruppe der Normalgewichtigen war die Verbesserung in allen drei Scores im Vergleich zum Ausgangsbefund bei der stationären Entlassung statistisch signifikant. Diese Verbesserungen blieben auch zu den Zeitpunkten 3 und 4 erhalten mit statistischer Signifikanz in der VAS und im ODI. Annähernd identisch waren die Verläufe bei den Übergewichtigen. Auch im Kollektiv der Adipösen war ein positiver Effekt mit statistisch signifikanter Verbesserung der drei Scores am Ende der stationären Behandlung nachweisbar. Auch wenn die Werte aller drei Scores zu jedem weiteren Zeitpunkt einen günstigeren Zustand als am Anfang der Therapie darstellten, blieb diese Verbesserung nur im ODI auch statistisch signifikant. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den drei BMI-Gruppen konnten zu keinem Zeitpunkt festgestellt werden.

Die konservative Therapie der Rückenschmerzpatienten war unabhängig vom BMI und ohne statistisch signifikante Unterschiede zwischen den drei Gewichtsklassen erfolgreich mit Nachlassen des Effektes im mittel- bis langfristigen Verlauf. Die adipösen Patienten zeigten jedoch bis auf wenige Ausnahmen (statistisch nicht signifikante) schlechtere Werte in allen Scores.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI54-426

doi: 10.3205/14dkou382 urn:nbn:de:0183-14dkou3828

Published: October 13, 2014
© 2014 Daentzer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

Einfluss der Knochenverteilung entlang der trans-sakralen Korridore auf die Frakturmorphologie und die Behandlung von Insuffizienzfrakturen des Sakrums

Einfluss der Knochenverteilung entlang der trans-sakralen Korridore auf die Frakturmorphologie und die Behandlung von Insuffizienzfrakturen des Sakrums

Wagner D, Kamer L, Noser H, Sawaguchi T, Rommens PM

 

Fragestellung: Insuffizienzfrakturen des Sakrums stellen im klinischen Alltag eine zunehmende Herausforderung dar. Durch den Osteoporose-induzierten Knochenabbau sind bisherige Osteosynthese-Verfahren nicht immer zuverlässig und alternative Verfahren werden angewendet: z.B. trans-sakrale Implantate, augmentierte Osteosynthesen oder Sakroplastie. Zusätzlich verlaufen im Gegensatz zu Hochenergietraumen die Insuffizienzfrakturen des Sakrums häufig paraforaminal lateral in Denis Zone I, sind uni- oder bilateral und zeigen teilweise eine transversale Komponente. Ziel der vorliegenden Studie war die Analyse der Knochenstruktur im Sakrum und deren Abbau im Alter zum erweiterten Verständnis der Frakturmorphologie sowie zur Entwicklung von neuen Behandlungskonzepten.

Methodik: Wir untersuchten 91 routinemässig erhobene klinische CT’s von intakten Becken. 28 Männer und 32 Frauen waren >60 Jahre alt (Mittel 68.3 Jahre, SD +/-5.3), 16 Männer und 15 Frauen <60 Jahre (Mittel 48.5 years, SD +/-7.8) Diese Daten prozessierten wir zu einem statistischen Modell des Sakrums mit einem Mittelwert. Die Grauwerte eines jeden Sakrums wurden elastisch in diesen Mittelwert transformiert, woraus eine mittlere Grauwertverteilung in Hounsfield Units (HU) resultierte. Die Grauwerte wurden entlang der trans-sakralen Korridore analysiert. Ergebnisse und

Schlussfolgerung: Entlang der trans-sakralen Korridore S1 und S2 imponierte lateral ein Peak der Knochendichte in HU, dem kortikalen Knochen der Facies auricularis entsprechend. Darauf folgte ein imposanter Abfall paraforaminal lateral in der Ala mit minimalen Werten. Im Wirbelkörper befand sich eine intermediäre Knochendichte. Die Gruppe >60 Jahre zeigte allgemein tiefere Werte, die grösste Differenz fand sich im Wirbelkörper. In S2 war die Knochendichte insgesamt geringer als in S1. Negative HU waren in der älteren Gruppe paraforaminal lateral auf Höhe S1, S2 und S3 vorhanden, hingegen bei den Jüngeren nur diskret paraforaminal auf Höhe S2.

Im Sakrum fanden wir eine typische Verteilung der Knochendichte. Die tiefsten Werte waren paraforaminal lateral lokalisiert und bestanden bei Älteren v.a. aus fettigem Knochenmark, was eine mögliche Erklärung für die typische Frakturlokalisation bei Insuffizienzfrakturen des Sakrums ist. Eine Begründung für transversale Frakturen findet sich in der geringeren Knochendichte auf Höhe S2 verglichen mit S1. Interessanterweise war die grösste Abnahme der Knochendichte in der älteren Gruppe im Wirbelkörper, wo Implantate wie SI-Schrauben von einer guten Knochenverankerung abhängig sind.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI51-1317

doi: 10.3205/14dkou359urn:nbn:de:0183-14dkou3598

Published: October 13, 2014
© 2014 Wagner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.

Preclinical evaluation of posterior spinal fixators: a comparative analysis

Preclinical evaluation of posterior spinal fixators: a comparative analysis

La Barbera L, Villa T, Galbusera F, Wilke HJ

Objective: Preclinical evaluation of spinal implants is a mandatory step to ensure their reliability and safety before clinical use and implantation. The American Society of Testing and Materials reapproved a standard for the evaluation and comparison of mechanical properties of posterior spinal fixators [F1717-2013], which reproduces a vertebrectomy model and assumes that the anterior column is totally compromised from supporting the load (Figure a). In this frame-work polyethylene blocks are used to mimic vertebral bodies (Figure b). Even if the overall test set-up (distances and angles) should be representative of the specific clinical use of the implant in a worst-case condition, some parameters are unclear and a direct comparison with anatomical/biomechanical data, when available, is difficult. This investigation aims at investigating whether the experimental set-up correctly describe the physiological anatomy of a stabilized segment and how each parameter affects the stress arising in the device.

Method: Anatomical parameters depending on the spinal level, were compared to available literature data or directly measured on biplanar X-ray images of 14 patients.

Others mechanical variables describing the design of the implant were considered and all parameters were investigated by means of a comparative numerical analysis. Stress values were calculated either considering the combination of the average values for each parameter and their worst case combination depending on the spinal level.

Results and conclusion: The experimental configuration represents quite well the anatomy of an average thoracolumbar segment. The stress on the spinal fixator is significantly influenced by the lever arm of the applied load, the position of the center of rotation of the functional spine unit and the pedicular inclination with respect to the sagittal plane. The worst case combination of anatomical parameters demonstrates that a posterior spinal fixator implanted below T5 could potentially undergo higher stresses than according to standard configuration, with a maximum increase of 15.2% at L1 level. Considering a polyaxial screw having its head tilted cranially, this value raises to 22.2%.

A revision of F1717 standard is suggested in order to take into account for the worst case condition found at L1 level: this will guarantee a higher reliability and safety of posterior fixator for a wider population of patients.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI41-1066

doi: 10.3205/14dkou273urn:nbn:de:0183-14dkou2731

Published: October 13, 2014
© 2014 La Barbera et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.