by G. H. | Jun 11, 2019 | Knie + Endoprothetik, News
Wunsch und Wirklichkeit: Einschlagbedingte Positionsabweichungen bei Pressfit-Pfannen in der minimal-invasiven primären Hüftendoprothetik
Springorum HR, Weber M, Wörner M, Baier C, Sendtner E, Grifka J, Renkawitz T
Fragestellung: Pressfit Verankerungen haben sich in der primären Hüftendoprothetik als verlässlicher Standard erwiesen. Dazu wählt der Operateur im Regelfall eine Pfanne, die im Diameter um einen Millimeter größer als die finale Fräse ist (underreaming). Theoretisch besteht dadurch beim Einschlagvorgang die Gefahr einer Verkippung und Abweichung zwischen der ursprünglich gewünschten und tatsächlich erreichten Pfannenposition. In der vorliegenden Arbeit wurden mit Hilfe der bildfreien Navigation Abweichungen zwischen der geplanten und tatsächlich erreichten Pfanneninklination (INKL) und Pfannenanteversion (AV) evaluiert und mögliche Zusammenhänge zu Pfannengröße, dem Kellgrenscore, der Schnittlänge und dem BMI analysiert.
Methodik: An insgesamt 50 Patienten erfolgte über einen minimal-invasiv anterioren (MicroHip®) Zugang mit Hilfe eines bildfreien Navigationssystems (Hip 6.0 prototype, Brainlab, Feldkirchen) die Implantation von zementfreien Hüft-Totalendoprothesen (Pinnacle, Corail, DePuy Warsaw). Zielwerte der Pfannenimplantation waren die vom Navigationssystem intraoperativ empfohlenen Werten für INKL und AV. Zu Beginn des Einschlagvorgangs positionierte der Operateur navigationskontrolliert die Pfanne in der vorgesehenen INKL und AV vor der Eingangsebene. Nach Abschluss des Einschlagvorgangs und fester pressfit-Verankerung wurde die Pfannenposition registriert und mit dem ursprünglich vorgesehenen Ausgangswert verglichen. Die statistische Beurteilung erfolgte mit deskriptiven Methoden, dem ANOVA (alpha=0,05) und dem Pearson Korrelationskoeffizienten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die mittleren Abweichungen zwischen der geplanten und der tatsächlich erreichten Pfannenposition betrug für die INKL 0,7° (±4,9°; -10° bis 14°) und für die AV 0,1° (±4,2°; -9° bis 11°). Die Berechnung des Pearson Korrelationskoeffizienten zeigte keine klinisch relevanten Zusammenhänge zwischen der Positionsabweichung der Pfanne und dem BMI des Patienten (INKL r=-0,09, AV r=0,02) oder der Schnittlänge (INKL r=-0,15, AV r=0,28). Ebenso waren weder das Arthrosestadium (INKL p=0,77, AV p=0,66) noch die Pfannengröße (INKL p=-0,43, AV p=0,17) mit dem Ausmaß der Pfannenabweichung assoziiert.
In der vorliegenden Arbeit war die Pressfit-Verankerung von Hüftpfannen in der minimal-invasiven Primärendoprothetik im Regelfall sicher möglich. Das im nordamerikanischen Sprachraum zur Vermeidung einer Fehlpositionierung gelegentlich empfohlene, vergrößerte Auffräsen des Pfannenlagers (overreaming) erscheint a priori nicht nötig. Chirurgen sollten allerdings grundsätzlich in der minimal-invasiven Hüftendoprothetik zur intraoperativen Winkelkontrolle der Pfanne auf mechanische Ausrichtinstrumente, die intraoperative Fluoroskopie oder die bildfreie Navigation zurückgreifen, um eine mögliche Fehlpositionierung nach dem Einschlagvorgang sicher auszuschließen.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocGR20-436
doi: 10.3205/14dkou550, urn:nbn:de:0183-14dkou5501
Published: October 13, 2014
© 2014 Springorum et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Jun 3, 2019 | Knie + Endoprothetik, News
Prospektiv randomisierter Vergleich der klinischen, radiologischen und osteodensitometrischen Ergebnisse nach Implantation der zementfreien Kurzschaftprothesen Metha® und Nanos® bei primärer Koxarthrose
Brinkmann V, Freche S, Wohlrab D, Delank KS, Zeh A
Fragestellung: Kurzschaftprothesen haben das Ziel einer metaphysären Kraftübertragung, die ein stress-shielding des proximalen Femur verhindern und durch den Knochenerhalt eine günstigere Voraussetzung für die Revisionssituation schaffen soll.
Das Ziel der vorliegenden prospektiv randomisierten Studie bestand darin, die Migration und das Remodelling im Bereich des proximalen Femurs nach Implantation der Metha®-(Aesculap AG, Tuttlingen, Deutschland) und Nanos®-(Smith&Nephew GmbH, Marl, Deutschland) Kurzschaftprothese zu analysieren.
Methodik: Vom 01.01.2011 – 02.04.2013 wurde bei 24 Patienten (12 Frauen , 12 Männer) ein Metha®-Stem und bei 26 Patienten (10 Frauen , 16 Männer) mit primärer Koxarthrose ein Nanos®-Stem randomisiert implantiert.
Neben der radiologisch digitalen Auswertung des Stemverhaltens in Bezug auf die Migration, Varus-Valgus-Ausrichtung, Veränderung des Offsets, Center of Rotation (COR), Caput-Collum-Diaphysen-Winkels (CCD) sowie einer Beinlängenbeeinflussung, wurde das Auftreten radiotransluzenter Linien (RL) analysiert und bewertet. Darüber hinaus wurde eine gruenzonendefinierte DEXA-Untersuchung des proximalen Femurs direkt postoperativ, sowie im Durchschnitt nach ca. 3 und 12 Monaten durchgeführt. Die klinische Beurteilung erfolgte anhand der visuell analogen Schmerzskala (VAS) und dem Harris-Hip-Score (HHS).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zusammengefasst ließ sich anhand der DEXA-Analyse nach 12 Monaten eine geringe aber signifikante Abnahme der BMD (Bone Mineral Density) für den Metha®-Stem in den Gruen-Zonen 1, 6 und 7, sowie für den Nanos®-Stem in den Gruen-Zonen 1 und 7 analysieren (gepaarter t-Test; p< 0,05).
Für die radiologischen Parameter Migration, Varus-Valgus-Ausrichtung, Offset, COR, CCD-Winkel und Beeinflussung der Beinlänge konnte innerhalb beider Gruppen sowie im direkten Gruppenvergleich keine statistische Signifikanz festgestellt werden (t-Test; p >0,05). Die Analyse des Auftretens von RL erbrachte keine statistisch signifikanten Unterschiede beider Prothesenstems.
Für beide Patientengruppen wurde eine statistisch signifikante Verbesserung der VAS (Mittelwert 0,7) und des HHS (Mittelwert 96 Punkte) beobachtet (gepaarter t-Test; p<0,001).
Mit beiden untersuchten Kurzschaftprothesensystemen konnten hervorragende klinische Ergebnisse erzielt werden. Beide Implantate zeigten keine Anzeichen für eine Beeinträchtigung der Osseointegration.
Ein gering ausgeprägtes stress-shielding im proximalen Femur konnte aber für beide Stems nach 12 Monaten nachgewiesen werden.
Im Vergleich zu konventionellen Femurprothesen ist die Abnahme der BMD im Bereich des proximalen Femurs als gering einzustufen, so dass für beide Prothesensysteme eine Verringerung des proximalen stress-shieldings und ein weitgehender Knochenerhalt im Vergleich zu konventionellen Stems konstatiert wird.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocGR20-650
doi: 10.3205/14dkou548, urn:nbn:de:0183-14dkou5484
Published: October 13, 2014
© 2014 Brinkmann et al.
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by G. H. | Mai 27, 2019 | Knie + Endoprothetik, News
Einfluss von unterschiedlichen patellofemoralen Gleitlagervarianten auf Basis der Genesis-II-Knietotalendoprothese auf die Patellastabilität
Leichtle U, Müller AD, Bobrowitsch E, Wülker N, Lorenz A
Fragestellung: Im klinischen Alltag beobachten wir häufig persistierende retropatellare Beschwerden nach Knietotalendoprothesen (KTP) mit und ohne Retropatellarersatz (RPE) sowie ein patellofemorales Malalignement. Die Prothesenmodelle verschiedener Hersteller unterscheiden sich deutlich bezüglich des femoralen Patellagleitlagers und das optimale Design scheint noch nicht gefunden. Ziel dieser in-vitro Studie war es nun, an humanen Kniepräparaten unter Simulation verschiedener Muskellasten robotergestützt die Patellastabiltät und Kinematik von Implantatprototypen mit unterschiedlichen Gleitlagerdesigns unter Berücksichtigung der Form der nativen Patella zu untersuchen.
Methodik: 10 humane Kniegelenke wurden präpariert und in einen dynamischen Kniesimulator eingespannt. Mit Hilfe eines Industrieroboters (KUKA) wurden auf die Patella Kräfte in lateraler und medialer Richtung aufgebracht. Dabei wurden nacheinander der Flexionswinkel, die Muskelkraftverteilung des Quadrizeps und die Patellaauslenkkraft variiert. Die Kinematik sowie insbesondere die mediolaterale Auslenkung der Patella wurden unter Verwendung eines ZEBRIS-Ultraschallsystems bestimmt. Die Messungen erfolgten am nativen Kniegelenk und nach Implantation von 5 Implantatprototypen mit unterschiedlichen patellofemoralen Gleitlagerkonfigurationen (original, vollständig flach, lateral erhöht, medial erhöht, beidseits erhöht) basierend auf dem Grunddesign der Genesis-II-KTP sowohl ohne als auch mit RPE. Die Analyse der Form der Patella erfolgte anhand von Röntgen- und CT-Aufnahmen.
Ergebnisse: Das vollständig flache Design wies eine signifikant höhere laterale Auslenkung der Patella gegenüber den übrigen Designvarianten auf, wobei die Auslenkung nach medial mit der Standardendoprothese sowie der medial erhöhten Variante vergleichbar war. Die geringste Gesamtauslenkung war beim beidseits erhöhten Design (tief gemuldet) nachweisbar. Die Designvarianten mit medial und lateral erhöhter Facette ergaben insgesamt mit dem Originalimplantat vergleichbare Ergebnisse. Bei den verschiedenen Präparaten fielen deutliche interindividuelle Unterschiede auf, welche sich teilweise durch die Konfiguration des nativen Gleitlagers bzw. der Patellaform erklären lassen.
Schlussfolgerung: Ein vollständig flaches Design des Patellagleitlagers führt zu einer signifikant vermehrten lateralen Auslenkung der Patella. Bereits eine leichte Erhöhung des lateralen Randes – wie beim Originaldesign der Genesis-II-KTP – reichte zu einer deutlichen Verbesserung der Stabilität aus. Eine zusätzliche isolierte Erhöhung des medialen oder lateralen Randes führte zu keiner wesentlichen weiteren Verbesserung. Die Führung der Patella durch das Gleitlager ist somit sehr wichtig, eine tiefe Muldung erscheint jedoch nicht notwendig. Abhängig von der jeweiligen Form des nativen patellofemoralen Gleitlagers bzw. der Patella bestehen deutliche interindividuelle Unterschiede bezüglich der Vorteile der einzelnen Gleitlagervarianten: Entwicklung einer Individualendoprothese?
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocGR20-1113
doi: 10.3205/14dkou545, urn:nbn:de:0183-14dkou5451
Published: October 13, 2014
© 2014 Leichtle et al.
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by G. H. | Mai 27, 2019 | Knie + Endoprothetik, News
Eine Außenrotation der Tibiakomponente führt zur retropatellaren Druckverminderung nach Knietotalendoprothese in vitro
Steinbrück A, Schröder C, Woiczinski M, Fottner A, Müller PE, Jansson V
Fragestellung: Ein schmerzfreier Verlauf der Patella bei Knieflexion nach Implantation einer Knietotalendoprothese (KTEP) ist am ehesten ohne Zwangsführung der Patella möglich. Durch die Wiederherstellung des physiologischen Patellatrackings und die Vermeidung von hohem Anpressdruck der Patella können postoperative Beschwerden des Patienten, wie ein anteriorer Knieschmerz oder Patella(sub-)luxationen verhindert werden. Um dies zu erreichen wird häufig intraoperativ besonders auf die Rotation der tibialen Komponente geachtet. Ziel dieser Studie war die analytische Auswirkung der Rotation der Tibiakomponente hinsichtlich der Patellakinematik und des retropatellaren Drucks zu untersuchen.
Methodik: Mittels der CAD-Daten einer Knieprothese (Columbus CR fixed bearing, Aesculap) wurden Inlays mit integrierter Rotation (Neutral, 3° Innenrotation, 3° Aussenrotation) aus UHMWPE hergestellt.
Als Präparate dienten acht humane fresh-frozen Kniegelenke. Die Simulation der Kniebewegung erfolgte mit einem modifizierten Kniegelenkskinemator. Mittels eines Motors wird das Kniegelenk flektiert und extendiert (20°-120°), während ein weiterer Motor mit einer programmierten Regelung die Kraft an den Sehnen des M. quadriceps femoris so steuerte, dass eine konstante isokinetische Gewichtskraft (50 N) simuliert wurde. Die retropatellare Spannungsverteilung wurde mittels Druckmessfolie (Tekscan), die Kinematikanalyse mittels 3D Ultraschallmesssystem (Zebris) in den verschiedenen tibialen Rotationsausrichtungen gemessen.
Ein gemischtes Modell mit einem Signifikanzniveau von p<0,05 diente zur statistischen Auswertung.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Außenrotation der Tibiakomponente um 3° reduzierte den retropatellaren Druck signifikant (Spitzendruck Innenrotation 8,5±2,3 MPa, Neutral 8,2±2,4 MPa, Außenrotation 7,8±2,5 MPa; p<0,01). Der Patella-Shift änderte sich nicht signifikant (Innenrotation 5,1±2,7 mm, Neutral 5,6±2,5 mm, Außenrotation 5,5 ± 2,2 mm; p=0,80).
Mit zunehmender Außenrotation der Tibiakomponente kommt es zu einer diskreten Reduktion des medialen Tilts der Patella um 0,3° (p=0,02).
Femorotibial kommt es durch die Innenrotation der Tibiakomponente zu einer Verschiebung der medialen Femurkondyle um 1,7 mm nach posterior (p<0,01). Bei der Außenrotation war keine signifikante Verschiebung gegenüber der neutralen Rotation nachweisbar (0,3 mm nach anterior; p=0,3). Bei der lateralen Femurkondyle kam es zu keiner messbaren Veränderung der Kinematik bei allen Rotationsausrichtungen.
Die Außenrotation der tibialen fixed bearing Komponente führte zu einer Verminderung des retropatellaren Drucks und keiner Änderung der patellofemoralen und femorotibialen Kinematik. Eine intraoperative Innenrotation der Tibiakomponente ist entsprechend dieser Studie zu vermeiden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocGR20-874
doi: 10.3205/14dkou544, urn:nbn:de:0183-14dkou5441
Published: October 13, 2014
© 2014 Steinbrück et al.
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by G. H. | Aug 28, 2016 | Knie + Endoprothetik, News
Funktionelles Outcome nach transossärer lateraler Meniskusrefixation und gleichzeitigem VKB Ersatz im Vergleich zu einer nicht refixierten Vergleichsruppe
Driessen A, Fink M, Balke M, Brockamp T, Wichmann M, Bouillon B, Höher J
Fragestellung: Avulsionsverletzungen der tibialen Insertion des medialen und lateralen Meniskus (Meniskuswurzelausriss) sind vergleichsweise selten und können sowohl im Rahmen der Diagnostik als auch einer Arthroskopie übersehen werden.
Die arthroskopische Beurteilung einer Avulsionsverletzung der posterolateralen Meniskuswurzel wird in der Literatur als schwierig beschrieben.
Insbesondere zur Vermeidung einer erhöhten Druckbelastung im lateralen Kniegelekskompartiment kann eine Refixierung der hinteren Meniskuswurzel essentiell sein.
Methodik: Vierzehn Patienten mit operativem Ersatz des vorderen Kreuzbandes (VKB Ersatz) und Refixation einer posterolateralen Avulsionsverletzung des Meniskus wurden klinisch nachuntersucht und durch Erhebung des IKDC Score evaluiert.
Bei 14 weiteren Patienten mit gleichem Verletzungsmuster wurde bei arthroskopisch gesichertem Meniskuswurzelausriss lediglich der VKB Ersatz durchgeführt und klinisch nachuntersucht.
Weitere ligamentäre oder meniskale Verletzungen konnten bei allen Patienten ausgeschlossen werden; wohl bestanden jedoch bei 8 Patienten kleinflächige Knorpelschäden (I°–II° Outerbridge).
Das vordere Kreuzband wurde in autologer Hamstringtechnik mit femoralen und tibialer Hybridfixation ersetzt.
Die Meniskusavulsion wurde mittels transossär und transmeniskal rückgeführter Naht (fibre wire) refixiert.
Ein im Rahmen der Hinteren Kreuzbandplastik zur Bohrkanalanlage verwendetes Zielgerät wurde zur K -Draht Anlage im anatomischen Insertionsareal benutzt, um einen separaten tibialen Tunnel zu bohren.
Die Naht wurde mittels Fliptack auf der ventralen Tibiakortikalis unter arthroskopischer Kontrolle der Nahtspannung fixiert.
Alle Patienten konnten bisher 6 Monate nach OP nachuntersucht werden.
Der Mittelwert 6 Monate postoperativ des subjektiven IKDC beträgt 81,47 % (49,4% – 98,9%), (±16,89), die Werte des objektiven IKDC 8 x A (57,1%) & 6 x B (42,9%) für die refixierte Gruppe.
Der Mittelwert der 6 Monate postoperativ des subjektiven IKDC beträgt 80,17% (50,8%-96,6%) (±14,86) für den objektiven IKDC 6 x A (42,9%), 6 x B (42,9%) & 2x C (14,3%) für die nicht refixierte Gruppe.
Bezüglich der Stabilität zeigten alle Patienten 6 Monate postoperativ im Rolimeter Test weniger als 3mm anteriore Translation sowie einen negativen Pivot Shift Test.
Sämtliche Mensikustest zeigten sich in der klinischen Untersuchung 6 Monate postoperativ für medialen und lateralen Meniskus negativ, weiterhin gab kein Patient ein Instabilitätsgefühl an.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Sechs Monate nach VKB Ersatz und partiellem Aussenmeniskushinterhornwurzelausriss zeigt sich kein signifikanter Unterschied in funktionellem Outcome zwischen Patienten, bei denen eine transossäre Refixation der Aussemeniskushinterhornwurzel erfolgte und Patienten bei denen dieser Defekt belassen wurde.
Die Ergebnisse erlauben den Schluss, dass die transossäre Refixation von Aussenmeniskushinterhornwurzelausrissen das funktionelle Outcome der Patienten im Kurzzeitverlauf nicht verbessert.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI20-528
doi: 10.3205/14dkou096, urn:nbn:de:0183-14dkou0962
Published: October 13, 2014
© 2014 Driessen et al.
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