Konservative Therapie bei degenerativen Erkrankungen der Lendenwirbelsäule

Konservative Therapie bei degenerativen Erkrankungen der Lendenwirbelsäule

Bredow J, Oppermann J, Löhrer L, Eysel P

 

Fragestellung: Keine andere Diagnose führte 2012 in Deutschland zu mehr Krankheits- und Arbeitsunfähigkeitstagen als der Rückenschmerz (ICD-10 M54). Dies wurde durch den AOK- Gesundheitsreport 2012 bestätigt. Der volkswirtschaftliche Schaden hierdurch ist immens. Neben den Ausfallzeiten und Kosten, die auch durch die Behandlung verursacht werden, stehen aber ganz eindeutig die erkrankungsbedingte körperliche und psychische Belastungdes Patienten im Fokus. Durch chronische Schmerzen mit häufig rezidivierenden akuten Episoden fehlen oftmals suffiziente Copingstrategien. Teilweise kann durch eine gezielte konservative oder operative Therapie eine kurzfristige Beseitigung der Schmerzursache erzielt werden. In anderen Fällen wiederum zieht sich die Behandlung über einen langen Zeitraum hin und ist von Rückschlägen und fehlendem Erfolg gekennzeichnet.

Dem Patienten stehen eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, welche vom behandelnden Arzt sorgfältig und individuell geprüft werden müssen. Selbstverständlich sollten vor Diskussion einer operativen Therapie alle sinnvollen konservativen Maßnahmen erschöpft sein.

Eine klare Abschätzung des zu erwartenden Therapieerfolgs vor Einleitung der entsprechenden Maßnahme erscheint auch aufgrund der großen Fülle möglicher Optionen bisweilen schwierig. Die AWMF-Leitlinie Kreuzschmerz (Stand 2011) stellt die gängigen Maßnahmen vor und gibt so eine Übersicht der gängigen Verfahren.

Eine aktuelle Bewertung bezüglich der Effizienz und Sinnhaftigkeit konservativer Therapien unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Literatur fehlt bislang.

Methodik: Grundlage für unsere Ergebnisse sind aktuelle randomisierte klinische Studien, Reviews und Metaanalysen aus den Datenbanken der CochraneLibrary und Pubmed.

Ergebnisse: Maßnahmen wie die Akupunktur, Bettruhe, TENS, Magnetfeldtherapie, Massagen, Orthesen, Thermotherapie, Analgesie mit Opioiden und Antidepressiva haben keine ausreichende Evidenz bezüglich einer Wirksamkeit. Auch Infiltrationen und Injektionen, Analgesie mit NSAR und die Rückenschule sind nur kurzfristig wirksam, zeigen dementsprechend keinen nachweisbaren Effekt nach einem Behandlungszeitraum von mehr als sechs Wochen.

Einzig die normale Bewegung und Bewegungstherapie zeigt in einer Zusammenschau 98 randomisierten, klinischen Studien (Evidenzlevel Ia) eine evidente Wirksamkeit.

Schlussfolgerung: Nur sehr wenige Maßnahmen zeigen eine signifikante Wirksamkeit bei der Behandlung von Kreuzschmerzen, besonders wenn es um die langfristige Wirksamkeit geht. Kurzfristig helfen einige Maßnahmen, lindern die Schmerzen und erhöhen die Funktionalität im Alltag sowie die Lebensqualität. Langfristig scheint es aber neben der normalen Bewegung und Bewegungstherapie keine konservativen Maßnahmen bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen zu geben, die einen evidenten Behandlungserfolg nachweisen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI54-476

doi: 10.3205/14dkou383 urn:nbn:de:0183-14dkou3831

Published: October 13, 2014
© 2014 Bredow et al.
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Effektivität der konservativen Therapie bei Patienten mit Rückenschmerzen unter besonderer Berücksichtigung des Body Mass Index

Effektivität der konservativen Therapie bei Patienten mit Rückenschmerzen unter besonderer Berücksichtigung des Body Mass Index

Daentzer D, Hohls T, Noll C

 

Fragestellung: Mit einer Prävalenz von bis zu 85% stellen Rückenschmerzen und Übergewicht ein enormes medizinisches Problem dar. Studien zeigen eine positive Korrelation zwischen Übergewicht und Rückenschmerzen. Es existieren jedoch keine Untersuchungen, die sich mit der Effektivität einer konservativen Behandlung befassen und dabei speziell den Einfluss des Körpergewichtes analysieren.

Methodik: Im Rahmen eines retrospektiven Studiendesigns wurden insgesamt 128 Patienten eingeschlossen, die aufgrund von Rückenschmerzen unter stationären Bedingungen konservativ behandelt worden waren. Die Therapie wurde individuell angepasst und bestand aus Physio- und Ergotherapie, physikalischen Maßnahmen, wirbelsäulennahen Infiltrationen, und sie wurde zudem medikamentös ergänzt. Alle teilnehmenden Personen erhielten Fragebögen, die sie zu 4 Zeitpunkten ausfüllen sollten (Zeitpunkt 1 bei stationärer Aufnahme, Zeitpunkt 2 bei Entlassung, Zeitpunkt 3 nach 3 Monaten und Zeitpunkt 4 nach 12 Monaten). Dabei wurden Angaben auf der Visuellen Analogskala (VAS) zum Rückenschmerz, zum Oswestry Disabiliy Index (ODI) und zum Roland-Morris-Score (RM) erhoben. Die Fragebögen wurden statistisch ausgewertet, um Unterschiede sowohl im zeitlichen Verlauf als auch zwischen den drei Körpergewichtsklassen herauszuarbeiten. Diese waren anhand des Body Mass Index (BMI) eingeteilt worden (Gruppe 1 mit Normalgewicht bei BMI < 25 mit 45 Patienten, Gruppe 2 mit Übergewicht bei BMI 25-29,9 mit 47 Patienten und Gruppe 3 mit Adipositas bei BMI >29,9 mit 36 Patienten).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei Betrachtung des Gesamtkollektivs konnte im Vergleich der initial erhobenen Werte in allen drei Scores eine Verbesserung zu allen folgenden Zeitpunkten nachgewiesen werden, ohne dass die Unterschiede statistisch signifikant gewesen waren. In der Gruppe der Normalgewichtigen war die Verbesserung in allen drei Scores im Vergleich zum Ausgangsbefund bei der stationären Entlassung statistisch signifikant. Diese Verbesserungen blieben auch zu den Zeitpunkten 3 und 4 erhalten mit statistischer Signifikanz in der VAS und im ODI. Annähernd identisch waren die Verläufe bei den Übergewichtigen. Auch im Kollektiv der Adipösen war ein positiver Effekt mit statistisch signifikanter Verbesserung der drei Scores am Ende der stationären Behandlung nachweisbar. Auch wenn die Werte aller drei Scores zu jedem weiteren Zeitpunkt einen günstigeren Zustand als am Anfang der Therapie darstellten, blieb diese Verbesserung nur im ODI auch statistisch signifikant. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den drei BMI-Gruppen konnten zu keinem Zeitpunkt festgestellt werden.

Die konservative Therapie der Rückenschmerzpatienten war unabhängig vom BMI und ohne statistisch signifikante Unterschiede zwischen den drei Gewichtsklassen erfolgreich mit Nachlassen des Effektes im mittel- bis langfristigen Verlauf. Die adipösen Patienten zeigten jedoch bis auf wenige Ausnahmen (statistisch nicht signifikante) schlechtere Werte in allen Scores.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI54-426

doi: 10.3205/14dkou382 urn:nbn:de:0183-14dkou3828

Published: October 13, 2014
© 2014 Daentzer et al.
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Effektivität der konservativen Therapie bei Patienten mit Rückenschmerzen unter besonderer Berücksichtigung des Body Mass Index

Effektivität der konservativen Therapie bei Patienten mit Rückenschmerzen unter besonderer Berücksichtigung des Body Mass Index

Daentzer D, Hohls T, Noll C

Fragestellung: Mit einer Prävalenz von bis zu 85% stellen Rückenschmerzen und Übergewicht ein enormes medizinisches Problem dar. Studien zeigen eine positive Korrelation zwischen Übergewicht und Rückenschmerzen. Es existieren jedoch keine Untersuchungen, die sich mit der Effektivität einer konservativen Behandlung befassen und dabei speziell den Einfluss des Körpergewichtes analysieren.

Methodik: Im Rahmen eines retrospektiven Studiendesigns wurden insgesamt 128 Patienten eingeschlossen, die aufgrund von Rückenschmerzen unter stationären Bedingungen konservativ behandelt worden waren. Die Therapie wurde individuell angepasst und bestand aus Physio- und Ergotherapie, physikalischen Maßnahmen, wirbelsäulennahen Infiltrationen, und sie wurde zudem medikamentös ergänzt. Alle teilnehmenden Personen erhielten Fragebögen, die sie zu 4 Zeitpunkten ausfüllen sollten (Zeitpunkt 1 bei stationärer Aufnahme, Zeitpunkt 2 bei Entlassung, Zeitpunkt 3 nach 3 Monaten und Zeitpunkt 4 nach 12 Monaten). Dabei wurden Angaben auf der Visuellen Analogskala (VAS) zum Rückenschmerz, zum Oswestry Disabiliy Index (ODI) und zum Roland-Morris-Score (RM) erhoben. Die Fragebögen wurden statistisch ausgewertet, um Unterschiede sowohl im zeitlichen Verlauf als auch zwischen den drei Körpergewichtsklassen herauszuarbeiten. Diese waren anhand des Body Mass Index (BMI) eingeteilt worden (Gruppe 1 mit Normalgewicht bei BMI < 25 mit 45 Patienten, Gruppe 2 mit Übergewicht bei BMI 25-29,9 mit 47 Patienten und Gruppe 3 mit Adipositas bei BMI >29,9 mit 36 Patienten).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei Betrachtung des Gesamtkollektivs konnte im Vergleich der initial erhobenen Werte in allen drei Scores eine Verbesserung zu allen folgenden Zeitpunkten nachgewiesen werden, ohne dass die Unterschiede statistisch signifikant gewesen waren. In der Gruppe der Normalgewichtigen war die Verbesserung in allen drei Scores im Vergleich zum Ausgangsbefund bei der stationären Entlassung statistisch signifikant. Diese Verbesserungen blieben auch zu den Zeitpunkten 3 und 4 erhalten mit statistischer Signifikanz in der VAS und im ODI. Annähernd identisch waren die Verläufe bei den Übergewichtigen. Auch im Kollektiv der Adipösen war ein positiver Effekt mit statistisch signifikanter Verbesserung der drei Scores am Ende der stationären Behandlung nachweisbar. Auch wenn die Werte aller drei Scores zu jedem weiteren Zeitpunkt einen günstigeren Zustand als am Anfang der Therapie darstellten, blieb diese Verbesserung nur im ODI auch statistisch signifikant. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den drei BMI-Gruppen konnten zu keinem Zeitpunkt festgestellt werden.

Die konservative Therapie der Rückenschmerzpatienten war unabhängig vom BMI und ohne statistisch signifikante Unterschiede zwischen den drei Gewichtsklassen erfolgreich mit Nachlassen des Effektes im mittel- bis langfristigen Verlauf. Die adipösen Patienten zeigten jedoch bis auf wenige Ausnahmen (statistisch nicht signifikante) schlechtere Werte in allen Scores.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI54-426

doi: 10.3205/14dkou382 urn:nbn:de:0183-14dkou3828

Published: October 13, 2014
© 2014 Daentzer et al.
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Biotechnologische Konzepte zur konservativen Behandlung von Rückenschmerzen – Alternativen zu Glukokortikoiden

Biotechnologische Konzepte zur konservativen Behandlung von Rückenschmerzen – Alternativen zu Glukokortikoiden

Moser C, Grönemeyer D

Fragestellung: Glukokortikoide sind ein viel diskutierter Goldstandard in der konservativen Behandlung von Rückenschmerzen. Bei bestimmten Indikationen gelten die Injektionen darüber hinaus als „off label use“. Eine Reihe neuer, regenerativer Therapiekonzepte befindet sich in klinischer Erprobung. Aktuelle Ergebnisse aus kontrollierten klinischen Studien mit biotechnologischen Behandlungsmodalitäten wie Zytokinantagonisten (u.a. TNF-alpha Hemmer, Interleukin-1 Rezeptorantagonisten, autologe Blutzubereitungen), Wachstumsfaktoren oder Kombinationen (systemische und lokale Applikation) werden in dieser Arbeit systematisch analysiert.

Methodik: Prospektive, randomisierte, doppelblinde und referenzkontrollierte Studien (RCT) erfassten die potenzielle Wirksamkeit und Sicherheit bei Patienten mit Radikulopathien/ ischialgiformen Schmerzen. Der monoklonale-TNF-Antikörper Infliximab (Handelsname Remicade®) wurde dabei intravenös appliziert (2 Studien, N=40). Den löslichen TNF-Inhibitor Etanercept (Enbrel®) testete man subcutan (1 Studie, N=10) und perispinal (epidural bzw. intradiskal; 7 RCTs, N=312). Der humanisierte monoklonale TNF-Antikörper Adalimubab (Humira®) wurde subkutan verabreicht (2 RCTs, N=117) und das autologe konditionierte Serum (ACS, Orthokin®) wirbelsäulennah (epidural-perineural, 2 Studien, N=103). Ein weiterer potenzieller Therapie-Ansatz, die gezielte Förderung und Aktivierung der anabolen Prozesse auf Zellebene über die Bereitstellung von Wachstumsfaktoren, wurde durch die intravenöse Gabe des nerve growth factor (NGF-) Antikörpers Tanezumab untersucht (1 RCT; N=217).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Aus insgesamt 18 Publikationen konnten über 1000 Fälle gesammelt und ausgewertet werden. In mehr als der Hälfte der ausgewerteten Studien wurde ein statistisch signifikanter Vorteil (Reduktion von Schmerz, Verbesserung der Beweglichkeit, Zunahme der Lebensqualität) für eine aktive Behandlung gefunden. Die Effektgrößen (Effect Sizes, ES) der verschiedenen Präparate waren heterogen und zum Teil inkonsistent. Als nicht wirksam erwies sich das Infliximab. Die meisten Verfahren inklusive Enbrel, ACS und Adalmumab waren schwach bis mäßig wirksam (Verbesserung um bis zu 20 Punkte auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten – im Vergleich zu Placebo). Die Evidenz für eine starke Wirksamkeit (Enbrel, Adalimumab und ACS) beschränkte sich auf einzelne Studien mit wenigen Teilnehmern und entsprechend geringer Aussagekraft. Die bemerkenswertesten Effekte fanden sich in einer Adalimumab Studie, in der die Operationsnotwendigkeit in der Verumgruppe signifikant geringer lag.

Die Ergebnisse stützen zwar das Modell, erlauben aber noch keine definitive Aussage bezüglich der Effektivität und Sicherheit. Die kann erst nach Abschluss weiterer aussagekräftiger Studien (Patientenzahl, Randomisierung, Verblindung, Angaben bezüglich technischer Durchführung) und unter Einbeziehung der besonderen Problematik von Krankheitsbildern im Bereich der Wirbelsäule(Indikationen, Schmerzlokalisation) erfolgen.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI54-384

doi: 10.3205/14dkou381 urn:nbn:de:0183-14dkou3812

Published: October 13, 2014
© 2014 Moser et al.
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PET und PET-CT Diagnostik der subakuten und chronischen Osteomyelitis und Implantat-assoziierte Infekte

PET und PET-CT Diagnostik der subakuten und chronischen Osteomyelitis und Implantat-assoziierte Infekte

Hungerer S, Müller JP, Militz M, Wenter V, Hacker M

 

Fragestellung: Die Diagnostik von Patienten mit Infektvorgeschichte, die in der klinischen Untersuchung und der konventionellen laborchemischen und radiologischen Diagnostik keine sicheren oder fragliche Infektzeichen zeigen ist problematisch. Die PET oder PET CT Diagnostik soll bei zweifelhaften Befunden ein zuverlässiges Hilfsmittel in der Diagnostik subakuter Knocheninfekte oder Implantat-assoziierter Infekte darstellen und die Entscheidung zu weiteren Therapiemaßnahmen erleichtern. Ziel der vorliegenden Studie ist die Analyse der Sensitivität und Spezifität der PET oder PET CT Diagnostik subakuter Knocheninfekte oder Implantat-assoziierter Infekte.

Methodik: Es erfolgte die Analyse der in dem Zeitraum von 2001 bis 2011 durchgeführten PET/PET-CT Untersuchungen durch einen geblindeten Nuklearmediziner. Einschlusskriterium war die Indikation zur PET/PET-CT mit der Frage nach chronischer Osteomyelitis oder chronischem, implantatassoziierten Infektgeschehen. Es wurde die Differenzierung in Infekt ja/nein und die Unterteilung in Knocheninfekt ja/nein und Weichteilinfekt ja/nein vorgenommen. Wurden die Patienten im weiteren Verlauf chirurgisch exploriert, konnten die Ergebnisse mit den intraoperativen Abstrichergebnissen (pos/neg)korreliert werden und die Spezifität und Sensitivität der Beurteilung des PET/PET-CT berechnet werden. Erfolgte keine Operation nach Durchführung der PET/PET-CT wurde der klinische Verlauf nach einem Jahr nachgefragt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden die PET/PET CT Untersuchungen von 188 Patienten untersucht. Das Alter der Patienten betrug zum Untersuchungszeitpunkt 46,8±14,5 (6-82) Jahre. 22% der Patienten waren Frauen und 78% Männer. 36% der Untersuchungen wurde mit einer PET Diagnostik durchgeführt und 64% die PET-CT. In 90% der Patienten war die untere Extremität betroffen mit Verdacht auf Implantat- oder Prothesen-assoziierten Infektes. Von den 188 Patienten wurden 106 in der Folge operativ exploriert und intraoperative Abstriche gewonnen. Die Interpretation der PET/PET-CT des floriden Infekts zeigte eine Sensitivität von 85% und Spezifität von 75%. Die weitere Differenzierung des Infektes nach Lokalisation auf Knochen und Weichteil zeigte eine deutliche Abnahme der Sensitivität/Spezifität auf 56/62% für den Knochen bzw. 69/58 % für die Weichteile.

Die PET/PET-CT Diagnostik zur Identifikation eine Knochen- oder Implantat-assoziierten Infektes hat eine hohe Sensitivität und Spezifität für ein aktives Infektgeschehen. Es zeigt sich jedoch, dass die Differenzierung der Lokalisation des Infektherdes nicht sicher gelingt. Die Ursachen für diese geringe Auflösung der PET/PET-CT im Vergleich zu den mikrobiologischen Abstrichen können ursächlich in der Methodik der operativen Abstrichentnahme liegen. Eine andere Einschränkung ist die vergleichsweise geringe Diskrimination der PET/PET-CT Diagnostik.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI50-1133

doi: 10.3205/14dkou352urn:nbn:de:0183-14dkou3528

Published: October 13, 2014
© 2014 Hungerer et al.
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Preclinical evaluation of posterior spinal fixators: a comparative analysis

Preclinical evaluation of posterior spinal fixators: a comparative analysis

La Barbera L, Villa T, Galbusera F, Wilke HJ

Objective: Preclinical evaluation of spinal implants is a mandatory step to ensure their reliability and safety before clinical use and implantation. The American Society of Testing and Materials reapproved a standard for the evaluation and comparison of mechanical properties of posterior spinal fixators [F1717-2013], which reproduces a vertebrectomy model and assumes that the anterior column is totally compromised from supporting the load (Figure a). In this frame-work polyethylene blocks are used to mimic vertebral bodies (Figure b). Even if the overall test set-up (distances and angles) should be representative of the specific clinical use of the implant in a worst-case condition, some parameters are unclear and a direct comparison with anatomical/biomechanical data, when available, is difficult. This investigation aims at investigating whether the experimental set-up correctly describe the physiological anatomy of a stabilized segment and how each parameter affects the stress arising in the device.

Method: Anatomical parameters depending on the spinal level, were compared to available literature data or directly measured on biplanar X-ray images of 14 patients.

Others mechanical variables describing the design of the implant were considered and all parameters were investigated by means of a comparative numerical analysis. Stress values were calculated either considering the combination of the average values for each parameter and their worst case combination depending on the spinal level.

Results and conclusion: The experimental configuration represents quite well the anatomy of an average thoracolumbar segment. The stress on the spinal fixator is significantly influenced by the lever arm of the applied load, the position of the center of rotation of the functional spine unit and the pedicular inclination with respect to the sagittal plane. The worst case combination of anatomical parameters demonstrates that a posterior spinal fixator implanted below T5 could potentially undergo higher stresses than according to standard configuration, with a maximum increase of 15.2% at L1 level. Considering a polyaxial screw having its head tilted cranially, this value raises to 22.2%.

A revision of F1717 standard is suggested in order to take into account for the worst case condition found at L1 level: this will guarantee a higher reliability and safety of posterior fixator for a wider population of patients.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI41-1066

doi: 10.3205/14dkou273urn:nbn:de:0183-14dkou2731

Published: October 13, 2014
© 2014 La Barbera et al.
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