Azetabulumfrakturen bei Kindern und Jugendlichen

Azetabulumfrakturen bei Kindern und Jugendlichen

Kruppa C, Dudda M, Schildhauer TA, Sietsema D, Khoriaty J, Jones C

 

Fragestellung: Azetabulumfrakturen bei Kindern und Jugendlichen sind seltene Verletzungen. Aufgrund der azetabulären Wachstumsfuge (triradiärer Knorpel) können Frakturen in diesem Bereich zu Wachstumsstörungen mit Fugenverschluss führen. Ziel der Studie war die Analyse von Azetabulumfrakturen bei Kindern und Jugendlichen bezüglich ihres Unfallmechanismus, Frakturtyps, Begleitverletzung und initialen Behandlung sowie Evalutation des klinischen und radiologischen Verlaufes.

Methodik: Zwischen 2002 und 2011 wurden 32 Patienten mit 37 Azetabulumfrakturen retrospektiv analysiert. Die Frakturen wurden nach AO-Klassifikation als 9 A1, 21 A3, 3 B1, 3B2 und 1 B3 eingeteilt. 12 (32%) Frakturen waren isoliert (Gruppe 1), 25 (68%) Frakturen kombiniert mit einer Beckenfraktur (Gruppe 2). Bei 12 (32%) der Frakturen lag eine Beteiligung der azetabulären Wachstumsfuge vor. Unfallmechanismus, Begleitverletzungen, Injury Severity Score (ISS), Länge des Krankenhausaufenthalts und initiale Behandlung der Azetabulumfraktur wurden dokumentiert und Unterschiede zwischen Gruppe 1 und 2 ausgewertet. 18 Kinder mit 22 Frakturen wurden im Follow up (>6 Monate)eingeschlossen. Pseudarthrose-, Beinlängendifferenz, morphologische Hüftveränderung, Schmerz und Hüftgelenksbeweglichkeit wurden ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Durchschnittsalter betrug 12,8 Jahre (4-16). Der häufigste Frakturtyp in Gruppe 1 war in 75% (9) die Hinterwandfraktur (A1), 6 waren Folge einer Hüftluxation. Die Mehrheit der Patienten in Gruppe 2 hatte eine Vorderwand-/Vorderpfeilerfraktur (A3). Frakturen der Gruppe 1 waren in 50% verursacht durch Stürze und Sportunfälle; Frakturen der Gruppe 2 in 88% durch Verkehrsunfälle. Gruppe 2 hatte einen höheren Anteil an Begleitverletzungen, einen höheren ISS (p=0.001) und einen längeren Krankenhausaufenthalt (p=0.041). Insgesamt wurden 9 (24%) Frakturen operativ behandelt, vermehrt die isolierten Azetabulumfrakturen (p=0.001); bei 5 (56%) der operativ behandelten Frakturen lag eine Hüftluxation vor. Follow up betrug im Mittel 33,3 Monate (6-84). Alle Frakturen heilten durchschnittlich nach 11 Wochen, es kam zu keiner Pseudarthrose. Bei 3 (14%) Kindern lag eine Komplikation als Folge einer Wachstumsfugenverletzung vor, zwei hatten einen Beinlängendifferenz und zwei eine Hüftdysplasie. Ein Kind benötigte eine operative Korrektur einer dysplastischen Verformung der Hüfte. 96% der Kinder hatten ein vollständiges Hüftgelenksbewegungsausmaß und keines gab Hüftgelenkschmerzen an. 8 (36%) Kinder hatten Schmerzen im unteren Rücken/SI-Gelenken, all jene hatten eine begleitende Beckenfraktur.

Azetabulumfrakturen, welche kombiniert mit einer Beckenfraktur und in der Regel durch ein Hochrasanztrauma hervorgerufen sind, unterscheiden sich von isolierten Azetabulumfrakturen, welche in der Regel durch Stürze und Sportunfälle versursacht werden. Letztere werden häufiger operativ behandelt. Aufgrund von Wachstumsstörungen nach Verletzung des triradiären Knorpels werden Beinlängendifferenzen und Hüftdysplasien beobachtet.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI46-425

doi: 10.3205/14dkou312urn:nbn:de:0183-14dkou3125

Published: October 13, 2014
© 2014 Kruppa et al.
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Operative Therapie der Peroneusparese durch ActiGait

Operative Therapie der Peroneusparese durch ActiGait

Welle K, Müller M

 

Fragestellung: Standardtherapie der Fußheberschwäche ist die Fußheberorthese.

Nach Apoplex mit einhergehender Hemiparese ist die Orthese aufgrund der muskulären Schwäche der paretischen Seite häufig insuffizient und führt zu unzureichender Verbesserung der Gehleistung.

Ziel dieser Studie war zu überprüfen, ob mit Hilfe der Implantation des neuen Peroneusstimulators ActiGait die Patientenzufriedenheit verbessert und die Gehleistung gesteigert werden können.

Methodik: Im Rahmen einer prospektiven Studie implantierten wir bei 12 Patienten (7m, 5w) mit einer Fußheberparese nach Apoplex den Peroneusstimulator ActiGait. Prä- und postoperativ wurden folgende Parameter bestimmt: die Gehgeschwindigkeit, die Gehstrecke pro Tag, die maximale Gehzeit und der Gesundheitszustand (SF36 health survey).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach Einheilung des Implantates 3 Wochen postop. zeigte die Aktivierung des Implantates bei 11 Patienten (91,7%) eine kräftige und gut ansteuerbare Funktion.

Bei einem Patienten (8,3%) fand sich eine nur geringe Aktivierbarkeit ohne ausreichende Fußhebung. Bei einem Patienten fand sich postoperativ ein nicht behandlungsbedürftiges Hämatom.

Der stationäre Aufenthalt betrug 7,4 Tage (6-9 Tage).

Die erhobenen Parameter, die Gehgeschwindigkeit, die Gehstrecke pro Tag, die maximale Gehzeit und der Gesundheitszustand (SF36) waren postoperativ im Vergleich zum präoperativen Befund signifikant verbessert.

Die Implantation des neuen Peroneusstimulators ActiGait ist ein sicher und komplikationsarm durchzuführendes neuroorthopädisches Verfahren. Bei 11 von 12 Patienten zeigte sich eine signifikante Steigerung der Gangleistung. Aufgrund der Invasivität sollte die operative Behandlung der Fußheberparese erst nach Ausschöpfung der konservativen Therapiemöglichkeiten in Erwägung gezogen werden.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-677

doi: 10.3205/14dkou257, urn:nbn:de:0183-14dkou2576

Published: October 13, 2014
© 2014 Welle et al.
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Heterotope Ossifikationen nach primärer OSG-Prothese, Klassifikation und Analyse

Heterotope Ossifikationen nach primärer OSG-Prothese, Klassifikation und Analyse

Springer A, Tsitsilonis S, Landvoigt K, Haas NP, Manegold S

 

Fragestellung: Die Sprunggelenkendoprothetik hat sich mittlerweile zur Behandlung der OSG-Arthrose bewährt. Im Vergleich zur Hüft- und Knieendoprothetik werden heterotope Ossifikationen (HO) nach OSG-TEP mit einer Inzidenz von ca. 80% vermehrt beschrieben, wobei deren Ursache und klinische Bedeutung bis heute unklar sind.

Das Ziel der Arbeit war es, mögliche ätiologische Faktoren, die zur Ausbildung von HO nach OSG-TEP führen, zu erfassen und eine Risikostratefizierung zur Inzidenz sowie eine Klassifikation für Ausmaß und Lokalisation von HO zu erstellen.

Methodik: Es erfolgte eine retrospektive Analyse von primären OSG-Prothesen mit einem radiologischen Mindest-Follow-Up von 60 Monaten. Neben patienten- und operationsspezifischen Daten (Prothesengröße, OP-Dauer, Blutsperrenzeit) wurden folgende radiologische Parameter wurden erfasst: Coverage der tibialen Komponente, coronare Prothesenstellung (varus, valgus), sagittale talare Zentrierung und slope der tibialen Komponente. HO wurden anhand ihrer Lokalisation in 4 Quadranten (ventral, dorsal, medial, lateral) und das Ausmaß der HO vierstufig (0= keine HO, 1= einzelne Inseln 2= nicht pontifizierende HO, 3= pontifizierend) unterteilt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung der Ausschlusskriterien konnten 67 Patienten (67 Jahre, 32-88 Jahre; 39 männl., 28 weibl., 68% posttraumatische Arthrose, 25% primäre Arthrose, 7% andere Ursache) eingeschlossen und über einen Zeitraum von  60 Monaten radiologisch nachuntersucht werden. Anhand der erhobenen Klassifikation konnten 7 Patienten mit 0 (10,4%), 19 mit 1° (28,4%), 22 mit 2° (32,8%) und 19 mit 3° (28,4%) klassifiziert werden. Dabei ergab sich eine Verteilung der HO (Doppelnennungen vorhanden) von 11x ventral (22,4%), 60 dorsal (89,6%), 11 medial (16,4%) und 29 lateral (43,3%). Somit traten in unserer Studie HO im mittelfristigen Verlauf mit einer Inzidenz von 89,6% auf. Auffallend war, dass ein undercoverage der tibialen Prothesenkomponente (9/67; 13,4%) immer zur Ausbildung einer HO führte (1x Klassifikation 1° (11,1%), 4x 2° (44,4%), 4x 3° (44,4%)). Tendenziell neigten 1/3 der Männer zur Ausbildung 3° klassifizierter HO, während nur 1/5 der Frauen 3° HO aufwiesen. Das Geschlecht scheint bei der Ausbildung von HO eine Rolle zu spielen. Hinsichtlich der Prothesenstellung hatte die talare Zentrierung ebenfalls einen Effekt auf die Ausbildung von HO. Bei ventral gelegener talarer Prothesenkomponente zeigten sich häufiger dorsale Ossifikationen, bei dorsal gelegener talarer Komponente kam es Zur Ausbildung von medial lokalisierten HO.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bei kritischer Analyse der HO, sich im mittelfristigem Verlauf in 90% HO finden lassen, wobei Männer mehr zur Ausbildung schwerer HO neigen als Frauen. Ebenfalls scheint ein undercoverage mit der Ausbildung von HO zu korrelieren. So ist in der Sprunggelenkendoprothetik ein optimales Balancing und eine anatomisch korrekte Positionierung der Komponenten erforderlich, um das Auftreten von HO zu minimieren.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-1340

doi: 10.3205/14dkou256, urn:nbn:de:0183-14dkou2568

Published: October 13, 2014
© 2014 Springer et al.
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Einfluss von gleichzeitig durchgeführter Rückfußosteotomie auf Komplikationsrate, Rehabilitation und Frühergebnisse bei OSG Endoprothese

Einfluss von gleichzeitig durchgeführter Rückfußosteotomie auf Komplikationsrate, Rehabilitation und Frühergebnisse bei OSG Endoprothese

Walther M, Volkering C, Kriegelstein S, Altenberger S, Röser A

 

Fragestellung: Bei Varusarthrose wird die Implantation einer OSG Endoprothese kombiniert mit einer gleichzeitigen Korrektur der Rückfußfehlstellung durch eine Closing wedge Osteotomie des Calcaneus. Ziel der Untersuchung war es, den Einfluss der Rückfusskorrektur auf Komplikationsrate, Rehabilitation und Frühergebnisse prospektiv zu untersuchen.

Methodik: Bei 17 konsekutiven Patienten wurde eine Rückfuss korrigierende Closing wedge Osteotomie des Kalkaneus einzeitig mit der Implantation einer OSG Endoprothese durchgeführt. Durch Paarbildung wurde aus dem Pool von 213 OSG Endprothesen ohne Begleiteingriffe eine Kontrollgruppe gebildet, gematcht nach Alter, Geschlecht und Köpergewicht. Beide Gruppen wurden für 6 Wochen in einem Unterschenkelwalker immobilisiert, bei Osteotomie betrug die postoperative Entlastungsphase 6 Wochen, ohne Osteotomie wurde nach Abschluss der Wundheilung Vollbelastung erlaubt. Analysiert wurden AOFAS Hindfoot Score präoperativ, 3 Monate postoperativ sowie nach 12 und 24 Monaten, Röntgenbilder und Komplikationen, sowie subjektive Zufriedenheit.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der präoperative AOFAS Score betrug in der Kontrollgruppe 41 (22-69), bei den Patienten mit Rückfußfehlstellung war dieser mit 35 (26-52) signifikant schlechter (p>0,05, T-Test unabhängige Stichproben). Es konnte bei allen Patienten eine physiologische Rückfussachse mit 7° Valgus (Range 3-15°) erreicht werden. 3 Monate postoperativ betrug der Wert in der Kontrollgruppe 78 (53-97) in der Gruppe mit Rückfußosteotomien 76 (61-92). Nach einem Jahr lag die Kontrollgruppe bei einem AOFAS Score von 84 (57-100) in der Gruppe mit Rückfußkorrektur bei 83 (40-97). Nach 24 Monaten bei 88 (57-100) in der Kontrollgruppe, nach Rückfußosteotomien bei 83 (63-100). Eine signifikante Differenz zwischen beiden Gruppen ließ sich nach 12 Monaten im AOFAS Score nicht mehr nachweisen. Radiologisch kam es bei alle Patienten mit Korrekturosteotomie zu einer vollständigen Überbauung.

Statistisch signifikante Unterschiede der Komplikationsrate ergaben sich nicht. Nach Osteotomie musste bei einem Patienten bei Weichteilinfektion ein Debridement der lateralen Wunde am Kalkaneus durchgeführt werden. ei zwei Patienten wurde bei knöchernem Impingement eine Revision mit Debridement und Osteophytenentfernung durchgeführt. In der Kontrollgruppe wurde bei einem Patienten eine Fissur des Malleolus medialis mittels Zugschraubenosteosynthese versorgt. Eine Revision Aufgrund eines Implantatversagens war bei keinem Patienten erforderlich.

Auch bei Varusfehlstellungen größer 10 Grad sind zuverlässige Frühergebnisse mit der Implantation einer Sprunggelenkprothese zu erreichen. Die Komplikationsrate liegt nicht höher als bei einer alleinigen Prothesenimplantation. Allerdings verläuft die Rehabilitation bei gleichzeitiger Rückfussosteotomie verzögert. Während des Nachuntersuchungszeitraums war die Rate an Revisionen bei Patienten mit Rückfusskorrektur nicht erhöht.

 

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-186

doi: 10.3205/14dkou255, urn:nbn:de:0183-14dkou2558

Published: October 13, 2014
© 2014 Walther et al.
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Langfristige Einschränkung der Sehnenelastizität und der Gelenkbeweglichkeit nach unilateraler Achillessehnenruptur

Langfristige Einschränkung der Sehnenelastizität und der Gelenkbeweglichkeit nach unilateraler Achillessehnenruptur

Manegold S, Agres A, Gehlen T, Tsitsilonis S, Wichlas F, Haas NP, Duda GN

 

Fragestellung: Nach Band- und Sehnenverletzungen wird die Funktion durch die Ausbildung von Narbengewebe sowie dessen strukturelles Remodelling wiederhergestellt. Im Falle einer Sehnenruptur führen strukturelle Defizite der Muskel-Sehnen-Einheit zu einer verminderten Gelenkfunktion und damit zu einem funktionellen Defizit.

Hypothese: nach Achillessehnenruptur (ASR) erlangt die Achillessehne ihre elastischen Sehneneigenschaften nicht wieder, was sich durch die damit verbunden strukturelle Defizite in einer verminderten Gelenkfunktion widerspiegelt.

Methodik: Retrospektiv wurden 23 Pat. (19 Männer, 4 Frauen; Alter 45±11,3 J, 28-67 J) mit einem Follow-up von 49±12,9 Mon. (27-82 Mon) nach einer perkutan operierten ASR analysiert.

Eine 3D-kinematische Bewegungsanalyse der unteren Extremität erfolgte mittels Motion Capture-System (Vicon) in Kombination mit Druckmessplatten zur Erfassung des Abrollverhaltens, des Gangmusters sowie der Gelenkbeweglichkeit (Dorsalextension, Plantarflexion, Inversion, Eversion).

Zusätzlich wurden die elastischen Dehnungseigenschaften der Achillessehne (Steifigkeit, Dehnbarkeit, Verlängerung) bei maximaler Plantarflexion (BIODEX Dynamometer) unter sonographischer Kontrolle am Muskelsehnenübergang bestimmt. Kontrolle (n=7): gesunde Probanden.

Zudem wurden Muskelumfang der Wade und klinische Scores zur Evaluierung erfasst (Achilles Tendon Rupture Score (ATRS), 100-Pkte-Score n. Thermann, Trillat-Score, Visuelle Analog-Skala). Die statistische Auswertung wurde mit SPSS durchgeführt, das Signifikanzlevel lag bei 0,05.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die operierte Seite zeigte im Vergleich mit der gesunden Gegenseite einen signifikant reduzierten Bewegungsumfang (p<0,05) der Dorsalextension/Plantarflexion bei 64-85%, sowie eine signifikant reduzierte Inversion/Eversion (p<0,05) bei 69-80% des Gangzyklus (späte Standphase – mittlere Schwungphase).

Zudem war die Sehnensteifigkeit nach ASR im Vergleich zur Gegenseite (p<0,001) und zur Kontrollgruppe (p<0,019) signifikant erhöht. Entsprechend zeigte sich die Sehnendehnung (strain) als auch die Sehnenverlängerung verglichen mit der Gegenseite signifikant vermindert (p<0,001). Das maximale Drehmoment war jedoch in allen Gruppen gleich.

Der Muskelumfang der verletzen Seite (36,5±2,8cm) war im Vgl. zur Gegenseite (38,2 ± 2,3 cm) signifikant vermindert (p<0,001). Die klinischen Scores ergaben dennoch überwiegend gute Ergebnisse: ATRS 84,8±12,6, Trillatscore 1,95±0,7 und Thermen 100 Punkte Score 80,3±9,9. Die VAS für Schmerz und Funktion betrug im Mittel 0,54 ± 0,89 resp. 1,49±1,63.

Die Ergebnisse zeigen, dass im Langzeitverlauf nach ASR funktionelle und kinematische Defizite infolge einer erhöhten Sehnensteifigkeit bestehen bleiben, die sich den klinischen Scores entziehen. Ziel der operativen und postoperativen Behandlung sollte es daher sein, die ursprüngl. Funktion und Sehneneigenschaften wiederherzustellen. Hierzu sind genauere Kenntnisse über das Remodeling der Sehne sowie die reparativen und regenerativen Heilungsprozesse erforderlich.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-1373

doi: 10.3205/14dkou254, urn:nbn:de:0183-14dkou2545

Published: October 13, 2014
© 2014 Manegold et al.
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Sport Activity after AMIC-aided Repair of Osteochondral Lesions of the Talus

Sport Activity after AMIC-aided Repair of Osteochondral Lesions of the Talus

Wiewiorski M, Barg A, Valderrabano V

 

Objective: Data regarding sport activity after autologous matrix-induced chondrogenesis (AMIC)-aided repair of osteochondral transplantation of the talus is limited. The aim of this study was to determine whether AMIC-aided osteochondral repair of the talus is a clinically successful treatment and enables patients to pursue regular and ongoing recreational sporting activities.

Method: Sixty patients were retrospectively analyzed to determine their sporting and recreational activities at an average of 30.7 months postoperatively (range, 12-70 months). The clinical evaluation included the visual analog scale (VAS) for pain, the Tegner activity scale, and the Activity Rating Scale (ARS).

Results ans conclusion: The VAS illustrated significant preoperative to postoperative improvements (6.8 to 3; P<.01). The Tegner score dropped from 3.2 preoperatively to 3.1 after surgery (P=.87), and the ARS decreased from 2.77 preoperatively to 1.60 postoperatively (P=.16). Regarding sporting activity, 95.3% of the patients were engaged in sports during their lifetimes compared with 51.2% the year before surgery and 55.8% at the time of survey. The duration of sports activities did not significantly change after surgery (P=.87). Of the 43 patients, 33% were very satisfied with the procedure, 51% were satisfied, and 16% were not satisfied.

Patients engage in fewer, less frequent sporting activities when a symptomatic osteochondral lesion (OCL) at the talus is present. AMIC-aided repair shows good clinical midterm results and allows patients to return to sporting activity. However, we found patients modify their postoperative sporting activities, and we noted a reduction of participation in high-impact and contact sports.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI39-1481

doi: 10.3205/14dkou253, urn:nbn:de:0183-14dkou2531

Published: October 13, 2014
© 2014 Wiewiorski et al.
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