Verbesserung der Kraftfähigkeit und der Schmerzsymptomatik nach spezifischer Behandlung myofaszialer Triggerpunkte mittels niedrigenergetischer fokussierter ESWT
Verbesserung der Kraftfähigkeit und der Schmerzsymptomatik nach spezifischer Behandlung myofaszialer Triggerpunkte mittels niedrigenergetischer fokussierter ESWT
Müller-Ehrenberg H, Thorwesten L
Fragestellung: Muskuläre Dysbalancen verursachen häufig akute und chronische Schulterschmerzen im Sport. Muskuläre und bindegewebige Schmerzpunkte (myofasziale Triggerpunkte (MTrP)) sind bei Sportlern eine häufige Ursache für leistungseinschränkende Schmerzen im Bereich des Schultergelenkes. Ziel der Studie war es, festzustellen, welche Verbesserungen sich bei aktiven Sportlern mit akuten oder chronischen Schulterschmerzen im Hinblick auf den Schmerzzustand und die Kraftfähigkeit durch eine exakte Therapie der MTrPs erzielen lassen.
Methodik: Patientengut: n=60 Sportler (Altersdurchschnitt 34,6 (16-69) Jahren), 25 Frauen und 35 Männer mit Schulterschmerzen wurden in die Studie eingeschlossen. Ausschlußkriterien waren die Krankheitsbilder der Schultersteife und der vorderen und hinteren Schulterinstabilität mit Luxationsgefahr. Der Untersuchungsverlauf erstreckte sich über sechs Wochen mit viermaliger Behandlung (1x/Woche). Die Therapie der muskulären Schmerzpunkte (myofaszialen Triggerpunkte = mTrp) erfolgte durch exakte Applikation von fokussierten extrakorporalen Stoßwellen (fESWT) nach den Prinzipien der Triggerpunkt-Therapie. Die fESWT wurde piezoelektrisch generiert (Piezoson 100 plus Fa. Wolf) und erfolgte ausschließlich im niedrigenergetischen Bereich (max. 0,28 mJ/cm3). Sportspezifische und anamnestische Parameter wurden durch die klinische Untersuchung und Fragebögen erhoben, die Beurteilung der Schmerzsymptomatik mittels VAS-Score bei sportlicher Belastung und in Ruhe sowie die subjektive Einschätzung mittels Simple-Shoulder Score (SSS). Die Testung der sensomotorischen Fähigkeit wurde anhand eines Winkelreproduktionstests vorgenommen, die isokinetische sowie isometrische Kraftfähigkeit mittels CYBEX. Die statistische Auswertung erfolgte durch den T-Test und den Wilcoxon-Test in SPSS. 30 Patienten waren in der Behandlungsgruppe und weitere 30 in der Kontrollgruppe, in der ein Wait -and See-Behandlungsregime durchgeführt wurde.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Schmerzzustand in der Behandlungsgruppe konnte nach Triggerpunkt-fESWT eine signifikante Schmerzabnahme sowohl bei sportlicher Belastung als auch in Ruhe festgestellt werden. Im Bezug auf die isokinetische Kraftfähigkeit für ABD/ADD sowie IRO/ARO ließ sich ein signifikanter Zuwachs aufzeigen. Bei isokinetischer Messung (60°/sec.) ließ sich u.a. ein signifikant höheres Drehmomentmaximum sowie eine signifikant höhere Gesamtarbeit sowohl für ABD/ADD als auch für IRO/ARO ermitteln. Korrelierend mit allen durchgeführten Untersuchungen konnte sowohl im SSS als auch im Winkelreproduktionstest eine tendenzielle Verbesserung gemessen werden.In der Kontrollgruppe wurden keine signifikanten Veränderungen festgestellt.
Fazit: Es konnte eine signifikante Verbesserung der Schmerzsymptomatik sowie des Leistungsvermögens bei Sportlern mit akuten oder chronischen Schulterschmerzen durch die Triggerpunkt-Therapie mittels fESWT erzielt werden.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI54-301
doi: 10.3205/14dkou387, urn:nbn:de:0183-14dkou3876
Published: October 13, 2014
© 2014 Müller-Ehrenberg et al.
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