Zusammenhang zwischen Adipositas, Arthrosegrad und Schmerzempfinden ambulanter Patienten

Zusammenhang zwischen Adipositas, Arthrosegrad und Schmerzempfinden ambulanter Patienten

Schaumburger J, Bruy M, Baier C, Tingart M, Lüring CM, Grifka J, Beckmann J

Fragestellung: Vor dem Hintergrund widersprüchlicher Aussagen war es Ziel der vorliegenden Arbeit, die Existenz eines Zusammenhangs zwischen Adipositas und dem Vorliegen oder der Ausprägung von Arthrosekriterien und der Stärke des subjektiven Schmerzempfindens am typischen Patientengut einer orthopädischen Hochschulambulanz zu evaluieren.

Methodik: Untersuchung von 250 Patienten einer Arthrose-spezifischen Hochschulambulanz. Die Diagnose wurde einerseits möglichst objektiv durch klinische und radiologische Diagnostik fachärztlich gesichert. Ferner wurden den Patienten ein Fragebogen zu allgemeinen Angaben und ihrer Erwartungshaltung, einem gering modifiziertem WOMAC sowie SF-36 vorgelegt, das subjektive Schmerzempfinden wurde mittels einer visuellen Analogskala (VAS) quantifiziert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei den objektivierbaren Arthrosekriterien (K&L Score) konnten wir bei den adipösen Patienten keine höhere, ja eine tendenziell sogar eher geringer ausgeprägte Arthrose feststellen. Hinsichtlich des Schmerzempfindens und der Erwartungshaltung konnten wir jedoch einen signifikanten Anstieg mit steigendem BMI nachweisen. Ferner konnten wir eine signifikante negative Korrelation bei Patienten mit einem BMI>30 und dem Alter nachweisen, jedoch korrelierten Alter und Schmerzen bei Patienten mit BMI>30 positiv. Alle Patienten einer Arthrosesprechstunde leiden unabhängig ihrer objektiven Kriterien unter einer deutlichen Einschränkung sowohl der physischen als auch psychischen gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Patienten mit deutlichem Übergewicht scheinen ein verstärktes Schmerzempfinden zu haben, und suchen mit einer röntgenologisch objektivierbar geringer ausgeprägten Arthrose bereits zu einem früheren Zeitpunkt eine ärztliche Konsultation. Ebenso konnten wir mit Hilfe des SF 36 nachweisen, dass die von uns untersuchten Patienten unter einer deutlichen Einschränkung sowohl der physischen als auch psychischen gesundheitsbezogenen Lebensqualität leiden.

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocTI21-1451
doi: 10.3205/14dkou006, urn:nbn:de:0183-14dkou0068
Published: October 13, 2014
© 2014 Schaumburger et al.

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