by G. H. | Mrz 5, 2018 | News, Schulter
Fettige Infiltration der Rotatorenmanschette nach Supraspinatussehnenrekonstruktion – eine Verlaufsevaluation
Gerhardt C, Haneveld H, Kraus N, Scheibel M
Fragestellung: Ziel der Studie war die kernspintomographische Verlaufsuntersuchung der fettigen Infiltration der Rotatorenmanschette nach arthroskopischer SSP-Rekonstruktion unter Nutzen eines semiquantitativen Messverfahrens.
Methodik: 46 Patienten wurden retrospektiv (16W/30M, ø 60,5±7,7 Jahre) in diese Studie eingeschlossen, die nach SSP-Rekonstruktion ein Follow-up MRT innerhalb der ersten 8 Wochen p.o. sowie mindestens ein weiteres nach 12 Monaten erhalten hatten. Anhand einer Signalintensitätsanalyse wurden die fettige Infiltration des M. supraspinatus (SSP), Teres Minor (TM), Infraspinatus (ISP), sowie der craniale und inferiore Anteil des Subscapularis (SCPc, SCPi) im Verlauf beurteilt. Als Referenz diente zum einen die Dichte des subcutanen Fettgewebes (F) sowie des Glenoids (G). Die Integrität der Rekonstruktion wurde entsprechend der Klassifikation nach Sugaya eingeteilt.
Ergebnisse: Das mittlere FU der initialen Bildgebung betrug 31,8±29,4 Tage, das MRT der zweiten Untersuchung wurde nach durchschnittlich 25,0±11,8 Monaten durchgeführt. Für den SSP wurde eine signifikante Regredienz der Verfettung beider Referenzen dargestellt (akut vs FU MRT): F/SSP: 5,0±2.1 vs 6,5±2,7 (p=0,0002); G/SSP: 2,5±0,6 vs 3,3±1,6 (p=0,0007). Ebenfalls signifikante Veränderungen zeigte der SCPc: F/SCPc: 5,5±2,2 vs 6,5±2,1 (p=0,01); G/SCPc: 2,8±0,8 vs 3,2±0,8 (p=0,002). Für die Ratio F/SCPi konnte ebenfalls eine signifikant geringere muskuläre Verfettung evaluiert werden: F/SCPi: 5,4±1,9 vs 6,2±2,1 (p=0,04). Die Sehnenintegrität war Grad 1 n=0, Grad 2 n=9, Grad 3 n=28, Grad 4 n=6 und Grad 5 n=3. Grad 4 und 5 zeigte keine sign. Unterschiede. Signifikant bessere Ergebnisse im Sinne einer Abnahme der fettigen Infiltration zeigten hingegen F/SSP Grad 3 (p=0,02) und F/SSP, G/SSP Grad 2 (p=0,02 und p=0,03). Dies entspricht einer Änderung von 27,08% für F/SSP (Grad 3) und 32,7% für F/SSP sowie 23,2% für G/SSP (Grad 2). Auch G/SCPc und F/SCPc (Grad 3) verbesserten sich signifikant (p=0,047 und p=0,047).
Schlussfolgerung: Nach einem kurzfristigen Follow-up scheint die erhaltene Integrität der SSP-Sehne nach arthroskop. Rekonstruktion einen positiven Einfluss auf die fettige Infiltration des M. supraspinatus zu haben.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI52-1244
doi: 10.3205/14dkou364, urn:nbn:de:0183-14dkou3641
Published: October 13, 2014
© 2014 Gerhardt et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
by G. H. | Mrz 5, 2018 | Schulter
KARMA – Konventionelle versus ankergestütze Rekonstruktion der Rotatorenmanschette -Klinische Aspekte
Rabanus A, Randau T, Wimmer MD, Wirtz DC, Gravius S, Göbel P
Fragestellung: Zur offen-chirurgischen Versorgung von Rotatorenmanschettenläsionen stehen neben den traditionellen transossären Verfahren moderne ankergestützte Verfahren zur Verfügung. In der DRG I29Z, welche als Misch-DRG alle Patienten egal nach welcher Versorgungtechnik beinhaltet, wird ein Implantatkostenanteil von deutlich unter 200 Euro angegeben, womit eine ankergestützte Rekonstruktion der Rotatorenmanschette nicht kostendeckend möglich ist.
Durch die Studie soll geklärt werden, inwieweit sich die teurere ankergestützte Versorgung durch ein besseres klinisches Ergebnis für die Patienten rechtfertigen lässt.
Methodik: Im Rahmen einer prospektiven randomisierten klinischen single surgeon Studie wurden insg. 100 stationäre Patienten mit offener Rotatorenmanschettenruptur entweder durch Anker (BioCorkScrews und BioPushLocks der Fa. Arthrex) oder durch transossäre Naht versorgt. Die Studie wurde von der zuständigen Ethikkommission genehmigt und die Patienten nach Aufklärung und Einverständniserklärung eingeschlossen. Neben relevanten gesundheitsökonomischen Parametern wurde bei den Patienten der Constant Score (Schmerz, Kraft und Bewegungsausmaß) präoperativ und im Rahmen der ambulanten Wiedervorstellung nach drei Monaten erfasst. Desweiteren wurde die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und die Anzahl der durchgeführten krankengymnastischen Behandlungen dokumentiert. Die Parameter wurden gegeneinander mittels t-Test statistisch verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Patientengruppen unterschieden sich nicht signifikant voneinander weder im Bezug auf Alter, Geschlecht, BMI oder PCCL, noch im präoperativen Constant Score. Gesundheitsökonomisch verursachte die Versorgung mittels Ankern erwartungsgemäß höhere Implantatkosten, bei ansonsten vergleichbarem perioperativem Aufwand.
In der Nachuntersuchung zeigte sich eine klinische Überlegenheit der mittels Anker versorgten Patienten. Im Mittel war diese Patientengruppe schmerzärmer, zeigte eine bessere Beweglichkeit und bessere Kraft. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und die Dauer und Menge der physiotherapeutischen Nachbehandlung war, trotz einer Tendenz zugunsten der Ankerversorgung, statistisch nicht signifikant verschieden.
Zusammenfassend kommen wir zu dem Ergebnis, dass die ankergestützte Versorgung von Rotatorenmanschettendefekten aus ökonomischen Aspekten nicht kostendeckend möglich ist, aber dem Patienten durch ein besseres klinisches Ergebnis zugute kommt.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI52-371
doi: 10.3205/14dkou363, urn:nbn:de:0183-14dkou3631
Published: October 13, 2014
© 2014 Rabanus et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.