Aktueller Stand der Bisphosphonattherapie bei der Behandlung des transienten Knochenmarködems an Hüfte und Knie

Aktueller Stand der Bisphosphonattherapie bei der Behandlung des transienten Knochenmarködems an Hüfte und Knie

Jentzsch R, Gatzka C, Pap G

Fragestellung: Zur Behandlung des transienten Knochenmarködems (KMÖ) sind sowohl operative Therapien (Anbohrung), konservative Maßnahmen (Entlastung) wie auch rein analgetische Maßnahmen beschrieben. Die i.v. Bisphosphonattherapie scheint eine vielversprechende alternative Behandlung darzustellen. Konkrete Indikationsgrenzen und Behandlungsstandards konnten jedoch bisher nur unzureichend definiert werden.

Ziel dieser Arbeit ist die Wirksamkeit der BP-Therapie bei der Behandlung des gelenknahen KMÖ im klinischen Alltag zu untersuchen und die aktuelle Datenlage zusammenfassend darzustellen.

Methodik: Es erfolgte eine retrospektive Fälleauswertung von 20 Patienten (10 Hüft- und 12 Kniegelenke, 8 Männer und 12 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren. Allen Patienten wurden eine Kurzinfusion mit 6 mg Ibandronat verabreicht. Im Abstand von jeweils 4 Wochen folgten zwei weitere Gaben. Zusätzlich wurde eine Teilbelastung an UA-GS für 6 Wochen empfohlen. Jeder Patient erhielt nach der initialen MRT Untersuchung jeweils nach 1, 3 und 6 Monaten eine Kontroll-MRT und wurde mittels Schmerzscores (VAS) und eines selbst erstellten RDL-Scores (RDL=Restrictions in daily life) klinisch nachuntersucht. Zusätzlich wurde eine Metaanalyse der aktuellen Datenlage durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 14 Gelenken führte die BP-Therapie bereits innerhalb des 1 Monats zu einer deutlichen Befundverbesserung. Nach 1 Monat reduzierte sich der Schmerz dieser Gelenke von initial 6,29 P. auf 2,79 P., nach 3 Monaten auf 1,36 P. und nach 6 Monaten auf 0,79 P. auf der VAS. Die RDL verringerte sich von initial Ø 3,14 P. auf 1,5 P. nach 1 Monat, 0,71 P. nach 3 Monaten und 0,21 Punkten nach 6 Monaten. Analog dazu zeigte sich bei diesen 14/22 Gelenken eine deutliche Regredienz des initialen KMÖ in der MRT (patholog. Befund = 100%, nach 1 Monat Ø 82%, nach 3 Monaten Ø 32% und nach 6 Monaten nur noch Ø 14% des ursprünglichen Befundes). 8 von 22 Gelenken konnten nicht vollständig nachuntersucht werden (5 x Konversion zur OP, 2 x Abbruch der Therapie wegen Verdacht auf NW und 1 x Abbruch wegen mangelnder Compliance).

Die i.v. Ibandronat-Therapie bei MRT gesichertem gelenknahen Knochenmarködemen im Hüft- und Kniegelenksbereich stellt eine sehr effektive, nebenwirkungsarme und klinisch gut umsetzbare Therapie dar. Vor Durchführung einer i.v. BP-Therapie sollten strukturelle Läsionen (Achsfehler, Instabilitäten) im betroffenem Bereich ausgeschlossen bzw. identifiziert und behandelt werden. Da das gelenknahe KMÖ nicht selten als Vorstufe einer manifesten Hüftkopfnekrose im Hüft- und einer OD im Kniebereich auftritt, sind engmaschige MRT-Kontrollen bei ausbleibendem Heilungserfolg notwendig, um fulminante negative Verläufe frühzeitig unterbinden zu können.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI53-1447

doi: 10.3205/14dkou374 urn:nbn:de:0183-14dkou3749

Published: October 13, 2014
© 2014 Jentzsch et al.
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Langzeitergebnisse einer intravenösen Iloprosttherapie bei Patienten mit Knochenmarködem am Fuß und oberen Sprunggelenk

Langzeitergebnisse einer intravenösen Iloprosttherapie bei Patienten mit Knochenmarködem am Fuß und oberen Sprunggelenk

Röhner E, Zippelius T, Matziolis G, Preininger B, Perka CF

Fragestellung: Das Knochenmarködem (KMÖ) ist eine multifaktoriell bedingte Erkrankung. Die konservativen Behandlungsmöglichkeiten umfassen meistens die Ruhigstellung der betroffenen Region und eine systemische intravenöse Iloprost -Therapie. Während viele Studien die positive Wirkung einer Iloprost-Therapie in großen Gelenken wie Knie und Hüfte bestätigen, gibt es nur wenige Studien die eine positive Wirkung von Iloprost auf kleinere Gelenke wie das Sprunggelenk oder Mittelfuß aufzeigen. Anhand der Studie soll gezeigt werden, dass die Behandlung mit Iloprost zu einem langfristigen, positiven Ergebnis in der Behandlung eines KMÖs des Fußes und OSGs führt

Methodik: Retrospektiv wurden 23 Patienten mit KMÖ des OSGs oder Fußes im Stadium ARCO 1- in die Studie eingeschlossen. Es wurde ein Fragebogen mit verschiedenen Scores wie Ankle-Hindfoot, Kaikkonen, SF -36 und VAS verwendet um den Zustand vor und nach Iloprost-Therapie zu bewerten. Außerdem wurde bei allen Patienten ein MRT vor und drei Monate nach der Behandlung mit Iloprost durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine signifikante Verbesserung der Funktion konnte anhand der Ankle-Hindfoot Scale und der Kaikkonen Scale nachgewiesen werden. Bei 22 Patienten zeigte das follow up MRT nach drei Monaten eine vollständige Rückbildung des KMÖs.

Aufgrund der positiven Ergebnisse unserer Studie empfehlen wir die Behandlung mit Iloprost für das KMÖ des oberen Sprunggelenks und Fußes im Stadium ARCO 1-2.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI53-211

doi: 10.3205/14dkou372 urn:nbn:de:0183-14dkou3725

Published: October 13, 2014
© 2014 Röhner et al.
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