by G. H. | Feb 5, 2018 | Fuß, News
Bestimmung der Beinrotation in Ganzbeinstandaufnahmen über die Relativposition der Fibulaspitze zur Tibia
Maderbacher G, Schaumburger J, Grifka J, Springorum HR, Baier C, Keshmiri A
Fragestellung: Ein coracoidales Impingement mit verringertem coracohumeralen (CH) Abstand wird als mitursächlich für die Entstehung degenerativer Rupturen des M. subscapularis diskutiert. Sollte diese Theorie zutreffen, so wäre zu erwarten, dass der CH-Abstand bei traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei degenerativen Rupturen. Die Hypothese dieser Studie war, dass der CH-Abstand bei Patienten mit traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei Patienten mit degenerativen Rupturen und dem von Schultern mit intaktem Subscapularis entspricht.
Methodik: Eingeschlossen in die Studie wurden 28 Patienten mit arthroskopisch gesicherter degenerativer und 36 Patienten mit traumatischer Subscapularissehnenruptur. Als Kontrollgruppe dienten 21 Patienten, die aufgrund einer traumatischen Supraspinatussehnenruptur arthroskopiert wurden und einen nachweislich intakten Subscapularis aufwiesen. Das Ausmaß Ruptur wurde arthroskopisch nach Fox & Romeo eingeteilt. Der CH-Abstand wurde auf axialen MRT vermessen und die entsprechenden Mittelwerte wurden mittels t-Test auf signifikante Unterschiede geprüft.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Patienten mit degenerativen Rupturen waren mit 64 Jahren signifikant älter als Patienten mit traumatischen Rupturen (56 J) und als Kontrollen (53 J). Der CH-Abstand bei degenerativen Rupturen war mit 8,2 mm signifikant geringer als bei traumatischen Rupturen (10,3 mm) und bei intakter Sehne (10,4 mm). Ein CH-Abstand von weniger als 6 mm lag nur bei degenerativen Rupturen vor. Bei den 28 degenerativen Rupturen nahm der CH-Abstand mit höherem Rupturausmaß nach Fox und Romeo ab.
Die Hypothese, dass der CH-Abstand bei Patienten mit traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei Patienten mit degenerativen Rupturen und dem von Schultern mit intaktem Subscapularis entspricht konnte bestätigt werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein verringerter CH-Abstand eine Rolle in der Entstehung degenerativer Subscapularissehnenrupturen spielen könnte.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI50-271
doi: 10.3205/14dkou350, urn:nbn:de:0183-14dkou3503
Published: October 13, 2014
© 2014 Balke et al.
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by G. H. | Jun 13, 2016 | Fuß, News
Korrekturosteotomie der Fibula bei posttraumatischen Fehlstellungen: Mittelfristige Ergebnisse in 19 konsekutiven Patienten
Barg A, Wiewiorski M, Horisberger M, Paul J, Henninger H, Valderrabano V
Fragestellung: Die genaue Inzidenz der posttraumatischen Fehlstellungen der distalen Fibula ist nicht genau bekannt: in der aktuellen Literatur werden die Werte bis zu 33% angegeben. Zu den häufigsten posttraumatischen Fehlstellungen der Fibula gehören Verkürzung sowie Malrotation. Biomechanische in-vitro Studien haben gezeigt, dass Fehlstellungen der Fibula zu einer signifikanten Änderung der Druckverteilung im oberen Sprunggelenk führen. Aus diesem Grund sind die posttraumatischen Fehlstellungen ein bekanntes Risikofaktor für posttraumatische Arthrose des oberen Sprunggelenks. Wir haben diese prospektive Studie mit folgenden Zielsetzungen durchgeführt:
- Beschreibung unseres Behandlungsalgorithmus bei Patienten mit posttraumatischen Fehlstellungen der Fibula;
- Report der intra- und postoperativen Komplikationen und
- Analyse der mittelfristigen klinischen und radiologischen Ergebnisse inklusive der Lebensqualität.
Methodik: Insgesamt wurden 19 konsekutive Patienten (11 Männer, 8 Frauen, das mittele Alter 42 Jahren, Range 19-68) in diese prospektive Studie eingeschlossen. Die ursprüngliche Verletzung war die Weber B Fraktur in 7 Patienten und Weber C in 12 Patienten. Die mittlere Zeitspanne zwischen der Verletzung und dem rekonstruktiven Eingriff betrug 17 Monate (Range 6-101). Bei allen Patienten wurde eine z-förmige Osteotomie der Fibula zur Wiederherstellung der Länge und der Rotation der Fibula durchgeführt. Die mittlere Nachuntersuchungsdauer betrug 4,9 Jahren (Range 3,2-6,7). Bei allen Patienten wurden die Röntgenaufnahmen vom Sprunggelenk und Fuss sowie Saltzman Aufnahme im Stehen durchgeführt. Die klinische Untersuchung beinhaltete u.a. visual analogue scale (VAS), American Orthopaedic Foot and Ankle Society (AOFAS) Rückfuss Score und SF-36 Fragebogen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es gab keine intraoperativen Komplikationen. Bei zwei Patienten kam es zu frühen postoperativen Wundheilungsstörungen, welche mit i.v. Gabe vom Antibiotikum gelöst werden konnten. Alle fibulären Osteotomien konsolidierten innerhalb von 10 Wochen postoperativ. Die Länge und die Rotation der Fibula konnte bei allen Patienten verbessert werden, dies entsprechend den Kriterien von Weber. Bei allen Patienten konnten deutliche Schmerzlinderung (VAS: 6,5 ± 1,1 → 0,9 ± 0,8, P<0,001) und funktionelle Verbesserung (AOFAS Rückfuss Score: 48,4 ± 14,5 → 85,7 ± 7,4, P<0,001; Bewegungsumfang vom oberen Sprunggelenk: 37° ± 6° → 46° ± 5°, P<0,001). Alle 8 Subgruppen des SF-36 Fragebogens verbesserten sich. Bei 11 Patienten wurde die Entfernung des osteosynthetischen Materials aufgrund der lokalen Beschwerden im Durchschnitt 11,8 Monate durchgeführt.
In unserer prospektiven Studie konnte gezeigt werden, dass z-förmige Osteotomie ist eine effiziente und erfolgreiche Methode, um bei den Patienten mit posttraumatischen Fehlstellungen der Fibula die physiologische Länge und Rotation der Fibula wieder herstellen zu können. Unsere Ergebnisse zeigen zufriedenstellende Resultate dieser Methode bei 19 konsekutiven Patienten.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI16-1325
doi: 10.3205/14dkou052, urn:nbn:de:0183-14dkou0529
Veröffentlicht: 13. Oktober 2014
© 2014 Barg et al.
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