Das klinisch-radiologische Outcome der distalen Humerusfrakturen nach operativer Stabilisierung mittels winkelstabiler Doppelplattenosteosynthese in 90°-Anordnung in Bezug auf die Komplikationen und Begleitverletzungen

Mai 8, 2016

Das klinisch-radiologische Outcome der distalen Humerusfrakturen nach operativer Stabilisierung mittels winkelstabiler Doppelplattenosteosynthese in 90°-Anordnung in Bezug auf die Komplikationen und Begleitverletzungen

Hofmann V, Riedmann S, Stöckle U, Freude T

Fragestellung: Ziel der retrospektiven Studie war die Analyse der distalen Humerusfrakturen, die mit einer anatomisch vorgeformten Doppelplattenosteosynthese in 90°-Anordnung versorgt wurden in Bezug auf das klinisch-radiologische Outcome und die aufgetretenen Komplikationen sowie Begleitverletzungen.

Methodik: Im Zeitraum von Januar 2010 bis Juli 2013 wurden 41 distale Humerusfrakturen mit einer anatomisch vorgeformten Doppelplattenosteosynthese in 90° Anordnung operativ versorgt. Die Stabilisierung erfolgte sowohl radial als auch ulnar mit einer 2,7/3,5 distalen Humerus LCP der Fa. Synthes. In die Ergebnisse wurden 36 Patienten eingeschlossen mit einem durchschnittlichen postoperativen follow-up von 14 Monaten. Die postoperativen Ergebnisse wurden anhand des Mayo-Elbow-Scores, sowie des Oxford-Shoulder-Scores ausgewertet und die postoperativen Röntgenbilder analysiert.

Ergebnisse: Die postoperativen Ergebnisse des Mayo-Elbow-Scores lagen durchschnittliche bei 76 Punkten und des Oxford-Shoulder-Scores bei 80 und zeigten somit bei einem überwiegend guten Ergebnis. Die eingeschlossenen 36 Frakturen wurden nach AO-Klassifiation eingeteilt: 9 A-Frakturen, 1 B-Fraktur und 26 C-Frakturen. 7 (20%) Frakturen waren offen, 29 (80%) geschlossen (Einteilung nach Gustilo). Die initiale Stabilisierung über einen Fixateur externe war bei 21 (58%) Patienten notwendig. 7 Patienten wiesen eine Begleitverletzung der selben Extremität auf, die operativ versorgt werden musste.

Der operative Zugangsweg erfolgte jeweils über einen dorsalen Zugang, mit einer Olecranonosteotomie in 23 (64%) Fällen.

Postoperativ waren alle Frakturen zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung knöchern konsolidiert bei einem follow-up von mindestens 6 Monaten. Es kam insgesamt zu 8 major- Komplikationen, die eine operative Revision notwendig machten. Das Bewegungsausmaß betrug bei 16 Patienten eine ROM >100°, bei 20 Patienten 100-50° und kein Patient wies eine Beweglichkeit <50° auf.

Schlussfolgerung: Die Versorgung der distalen Humerusfraktur mit der 90° angeordneten Doppelplattenosteosynthese zeigt insgesamt gute bis sehr gute Ergebnisse. Das Outcome wurde wesentlich durch die Begleitverletzungen und die Komplikationen beeinflusst.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI13-852

doi: 10.3205/14dkou033, urn:nbn:de:0183-14dkou0332
Published: October 13, 2014

© 2014 Hofmann et al.
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