Die operativen Rekonstruktion der ventralen Brustwirbelsäule mittels Kostotransversektomie

Die operativen Rekonstruktion der ventralen Brustwirbelsäule mittels Kostotransversektomie

Hahn P, Oezdemir S, Komp M, Godolias G, Merk H, Ruetten S

Fragestellung: Die lasttragenden Anteile der Wirbelsäule können durch verschiedene Pathologien geschädigt werden. Einen wesentlichen Pfeiler stellt die vordere Säule dar, so dass rein dorsale Stabilisierungen häufig nicht ausreichen. Direkte ventrale Operationszugänge (vOP) zur Rekonstruktionen mittels verschiedener Implantate oder Techniken haben sich etabliert. Erkrankungen oder Voroperationen können diese Zugangswege erschweren oder verhindern. Die Kostotransversektomie (KT) kann eine Alternative zum Erreichen der vorderen Säule darstellen. Ziel der prospektiven Studie war die Bewertung des Stellenwertes der Kostotransversektomie gegenüber direkten ventralen Operationszugängen bei der monosegmentalen Versorgung von thorakalen Wirbelkörperdestruktionen.

Methodik: 261 Pat. wurden aufgrund thorakaler, monosegmentaler Wirbelkörperdestruktion operiert und prospektiv ausgewertet. Pathologien waren 139 Frakturen, 37 Metastasen/Tumore, 47 Infektionen und 38 anguläre sekundäre Kyphosen. Nach dorsaler Stabilisierung erfolgte eine ventrale Rekonstruktion 144mal mittels expandierbarem Implantat, 94mal mittels Cage und 23mal mittels Knochenspan. 78 Patienten erhielten additiv eine ventrale Verplattung. Der Standardzugang war direkt ventral lateral, die Kostotransversektomie wurde bei Umständen, die diese Zugangswege erschwerten/verhinderten, eingesetzt (z. B. allgemeine Erkrankungen, Voroperationen, hochthorakale Pathologien, etc.) 204 Patienten (Gruppe1) wurden mit ventralen Zugängen und 57 (Gruppe 2) mit Kostotransversektomie versorgt (BWK 2-BWK 12). Die Nachuntersuchung erstreckte sich von 6 bis 24 Monate. 198 (76 %) Patienten konnten über mindestens 6 Monate nachuntersucht werden. Neben allgemeinen Parametern kamen validierte Messinstrumente zur Anwendung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In Gruppe 2 kam es zu keinen spezifischen intraoperativen Komplikationen, sie war technisch suffizient durchführbar. 39mal war aus Mobilitätsgründen die Resektion eines Thorakalnerven erforderlich. 6mal entstand eine Pleuraverletzung ohne Notwendigkeit einer Bülaudrainage. Operationsbedingte Myelonschädigungen wurden nicht festgestellt. In Gruppe 1 fanden sich 54mal postoperative Thorax-/Lungenprobleme. Postoperativer stationärer Aufenthalt und Rehabilitation waren in Gruppe 2 signifikant verkürzt.

Die Kostotransversektomie zeigt suffiziente Rekonstruktionmöglichkeiten. Sie führt nicht zu erhöhten Komplikationen oder Problemen, sondern weist zusätzlich technische und klinische Vorteile auf. Somit ist sie als Alternativverfahren bei der Verhinderung ventraler Zugänge geeignet und bei speziellen Indikationen auch als grundsätzlich primäres Alternativerfahren zu diskutieren. Aufgrund der Spinalnerven ist sie an der LWS und HWS eingeschränkt. Eine zusätzliche Stabilisierung mittles Platte ist nicht möglich.

 

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI40-1361

doi: 10.3205/14dkou263, urn:nbn:de:0183-14dkou2631

Published: October 13, 2014
© 2014 Hahn et al.
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Frohe Ostern!

Der Berufsverband Österreichischer Fachärzte für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (BVDO) wünscht frohe und stressfreie Ostern und erholsame Tage.

Überblick Artikelserie zu Orthopädie in „Krone Gesund“ auf der BVdO-Website

In Zusammenarbeit mit dem MedMedia-Verlag hat der BVdO einen Gesundheitsratgeber zum Thema „Orthopädie-Gelenke und Wirbelsäule verstehen“ verfasst. Diesen und andere Ratgeber und Informationsbroschüren können Sie hier auf der BVdO-Website nachlesen. Daraus entstanden auch einige Artikel in der Gesundheitsbeilage der Kronenzeitung (Krone Gesund), die Sie nachfolgend gesammelt als PDFs finden können.

Überblick Fachinformation zu Orthopädie in der „Ärztekrone“ auf der BVdO-Website

In Zusammenarbeit mit dem MedMedia-Verlag hat der BVdO einen Gesundheitsratgeber zum Thema „Orthopädie-Gelenke und Wirbelsäule verstehen“ verfasst. Diesen und andere Ratgeber und Informationsbroschüren können Sie hier auf der BVdO-Website nachlesen. Daraus entstanden einige Artikel in der Ärztekrone, die Sie nachfolgend gesammelt als PDFs finden können.

Überblick Ratgeber und Informationsbroschüren auf der BVdO-Website

Auf der BVdO Website finden Sie neben Fachinformationen auch Ratgeber und Informationsbroschüren. So wurde beispielsweise vom BVdO in Zusammenarbeit mit dem MedMedia-Verlag ein Gesundheitsratgeber zum Thema „Orthopädie – Gelenke und Wirbelsäule verstehen“ verfasst (siehe auch die Presseaussendung), welchen Sie auch hier herunterladen können. In Ergänzung dazu entstanden auch einige Artikel in Krone Gesund und der Ärztekrone, die Sie ebenfalls hier auf der Website nachlesen können.

Orientierungshilfe: Sicherheitsrichtlinien bei epiduralen Steroidinjektionen

Orientierungshilfe: Sicherheitsrichtlinien bei epiduralen Steroidinjektionen

(PDF Link)

Grenzen der Orientierungshilfe: Orientierungshilfen sind unverbindliche, zusätzliche Informationen. Eine Anwendung als ausschliessliche Entscheidungsgrundlage in der Behandlung von PatientInnen ist nicht zulässig. Die Anwendung erfolgt auf eigene Gefahr, jegliche Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit wird explizit ausgeschlossen.

Background: Epidural corticosteroid injections are a common treatment for radicular pain caused by intervertebral disc herniations, spinal stenosis, and other disorders. Although rare, catastrophic neurologic injuries, including stroke and spinal cord injury, have occurred with these injections.

Methods: A collaboration was undertaken between the U.S. Food and Drug Administration Safe Use Initiative, an expert multidisciplinary working group, and 13 specialty stakeholder societies.

The goal of this collaboration was to review the existing evidence regarding neurologic complications associated with epidural corticosteroid injections and produce consensus procedural clinical considerations aimed at enhancing the safety of these injections. U.S. Food and Drug Administration Safe Use Initiative representatives helped convene and facilitate meetings without actively participating in the deliberations or decision-making process.

Results: Seventeen clinical considerations aimed at improving safety were produced by the stakeholder societies. Specific clinical considerations for performing transforaminal and interlaminar injections, including the use of nonparticulate steroid, anatomic considerations, and use of radiographic guidance are given along with the existing scientific evidence for each clinical consideration.

Conclusion: Adherence to specific recommended practices when performing epidural corticosteroid injections should lead to a reduction in the incidence of neurologic injuries. (Anesthesiology 2015; 122:974–84)

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