by G. H. | Feb 12, 2018 | Kinderorthopädie, News
Entwicklung einer ultraschallbasierten Screening-Methode zur Ermittlung von Normwerten des femoro-patellaren Gleitlagers beim Neugeborenen
Kohlhof H, Ziebarth K, Bähler A, Kohl S, Stranzinger E
Fragestellung: Dysplasien der Femurkondylen und der Patella ist ein wichtiger Risikofaktor zur Entwicklung der femoropatellare Instabilität (FPI). Die Inzidenz beträgt 7-49 pro 100.000; Kinder ab 10 Jahren weisen die höchste Inzidenz auf. Zur Diagnostik von Kniedysplasien werden verschiedene bildgebende Methoden und Messverfahren verwendet. Bei Neugeborenen bietet sich vor allem der Ultraschall an.
Ziel dieser Studie ist die Entwicklung einer reproduzierbaren Ultraschall-basierten Screeningmethode des Kniegelenks von Neugeborenen, um Normwerte des femoropatellaren Gleitlagers des gesunden Neugeborenen zu bestimmen und im weiteren frühzeitig das Auftreten von Dysplasien des Kniegelenkes zu erkennen und ggf. zu therapieren.
Methodik: In dieser prospektiven Studie wurden insgesamt 80 Neugeborene (160 Kniegelenke) im Anschluss an die U3 Hüftsonografie im Alter von der 36. bis 61. Lebenswoche (50 Jungen und 30 Mädchen) untersucht. Verwendet wurde das S3000 der Firma Siemens und ein 14 MHz Schallkopf. Berechnungen erfolgten mit dem Programm IBM SPSS 21.
Das zu untersuchende Kniegelenk wird vom Untersucher in 30% Flexion gehalten. Durch Führen des Schallkopfes in gleichmässiger Geschwindigkeit von der Femurmetaphyse bis zur Tibiaepiphyse wird ein 3D Datenersatz generiert.
Aus diesem Datensatz wurden folgende Parameter ermittelt: Sulcuswinkel, das lateral-mediale Trochleaverhältnis und die Patellaform nach Wiberg (Abbildung 1 [Abb. 1]).
Ergebnisse: Sulcuswinkel: Der Mittelwert (n=160 Knien) betrug 149,06 Grad (m: 148,5 Grad (147,9-149,5 Grad.), f: 149,97 Grad (148,9 bis 151,03 Grad)). Es konnte keine lineare Korrelation zwischen dem Alter und der Grösse des Sulcuswinkels nachgewiesen werden (Pearson-Korrelationskoeffizient r=0,047; p=0,556), noch eine siginifikante Differenz zwischen den Geschlechtern.
Lateral-mediales Trochleaverhältnis: Der Mittelwert betrug 1,31 (m: 1,27 (1,23-1,32) f: 1,38 (1,31-1,45)). Keine signifikante Differenz zwischen den Geschlechtern (p=0.051).
Patellaform nach Wiberg: 95% wiesen eine Typ I Patella und 5% eine Typ 2 Patellaform auf.
Schlussfolgerungen: Der 3D Ultraschall ist eine praktikable und reproduzierbare Methode um relevante Anteile des kindlichen femoropatellaren-Gleitlagers darzustellen. Die knorpelige Anlage des Kniegelenkes scheint mit der ausgewachsenen Form der Trochlea und der Patella übereinzustimmen.
In Folgestudien müssen mögliche prädektive Faktoren bestimmt werden, die die Ausbildung von FPIs begünstigen. Die frühzeitige Behandlung dieser Faktoren könnte analog zur Hüftsonographie und Hüftdysplasie mittels konservativen Massnahmen das Auftreten von FPIs präventiv verhindern
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI50-820
doi: 10.3205/14dkou353, urn:nbn:de:0183-14dkou3531
Published: October 13, 2014
© 2014 Kohlhof et al.
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by G. H. | Feb 5, 2018 | News, Wirbelsäule
PET und PET-CT Diagnostik der subakuten und chronischen Osteomyelitis und Implantat-assoziierte Infekte
Hungerer S, Müller JP, Militz M, Wenter V, Hacker M
Fragestellung: Die Diagnostik von Patienten mit Infektvorgeschichte, die in der klinischen Untersuchung und der konventionellen laborchemischen und radiologischen Diagnostik keine sicheren oder fragliche Infektzeichen zeigen ist problematisch. Die PET oder PET CT Diagnostik soll bei zweifelhaften Befunden ein zuverlässiges Hilfsmittel in der Diagnostik subakuter Knocheninfekte oder Implantat-assoziierter Infekte darstellen und die Entscheidung zu weiteren Therapiemaßnahmen erleichtern. Ziel der vorliegenden Studie ist die Analyse der Sensitivität und Spezifität der PET oder PET CT Diagnostik subakuter Knocheninfekte oder Implantat-assoziierter Infekte.
Methodik: Es erfolgte die Analyse der in dem Zeitraum von 2001 bis 2011 durchgeführten PET/PET-CT Untersuchungen durch einen geblindeten Nuklearmediziner. Einschlusskriterium war die Indikation zur PET/PET-CT mit der Frage nach chronischer Osteomyelitis oder chronischem, implantatassoziierten Infektgeschehen. Es wurde die Differenzierung in Infekt ja/nein und die Unterteilung in Knocheninfekt ja/nein und Weichteilinfekt ja/nein vorgenommen. Wurden die Patienten im weiteren Verlauf chirurgisch exploriert, konnten die Ergebnisse mit den intraoperativen Abstrichergebnissen (pos/neg)korreliert werden und die Spezifität und Sensitivität der Beurteilung des PET/PET-CT berechnet werden. Erfolgte keine Operation nach Durchführung der PET/PET-CT wurde der klinische Verlauf nach einem Jahr nachgefragt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden die PET/PET CT Untersuchungen von 188 Patienten untersucht. Das Alter der Patienten betrug zum Untersuchungszeitpunkt 46,8±14,5 (6-82) Jahre. 22% der Patienten waren Frauen und 78% Männer. 36% der Untersuchungen wurde mit einer PET Diagnostik durchgeführt und 64% die PET-CT. In 90% der Patienten war die untere Extremität betroffen mit Verdacht auf Implantat- oder Prothesen-assoziierten Infektes. Von den 188 Patienten wurden 106 in der Folge operativ exploriert und intraoperative Abstriche gewonnen. Die Interpretation der PET/PET-CT des floriden Infekts zeigte eine Sensitivität von 85% und Spezifität von 75%. Die weitere Differenzierung des Infektes nach Lokalisation auf Knochen und Weichteil zeigte eine deutliche Abnahme der Sensitivität/Spezifität auf 56/62% für den Knochen bzw. 69/58 % für die Weichteile.
Die PET/PET-CT Diagnostik zur Identifikation eine Knochen- oder Implantat-assoziierten Infektes hat eine hohe Sensitivität und Spezifität für ein aktives Infektgeschehen. Es zeigt sich jedoch, dass die Differenzierung der Lokalisation des Infektherdes nicht sicher gelingt. Die Ursachen für diese geringe Auflösung der PET/PET-CT im Vergleich zu den mikrobiologischen Abstrichen können ursächlich in der Methodik der operativen Abstrichentnahme liegen. Eine andere Einschränkung ist die vergleichsweise geringe Diskrimination der PET/PET-CT Diagnostik.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI50-1133
doi: 10.3205/14dkou352, urn:nbn:de:0183-14dkou3528
Published: October 13, 2014
© 2014 Hungerer et al.
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by G. H. | Feb 5, 2018 | Fuß, News
Bestimmung der Beinrotation in Ganzbeinstandaufnahmen über die Relativposition der Fibulaspitze zur Tibia
Maderbacher G, Schaumburger J, Grifka J, Springorum HR, Baier C, Keshmiri A
Fragestellung: Ein coracoidales Impingement mit verringertem coracohumeralen (CH) Abstand wird als mitursächlich für die Entstehung degenerativer Rupturen des M. subscapularis diskutiert. Sollte diese Theorie zutreffen, so wäre zu erwarten, dass der CH-Abstand bei traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei degenerativen Rupturen. Die Hypothese dieser Studie war, dass der CH-Abstand bei Patienten mit traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei Patienten mit degenerativen Rupturen und dem von Schultern mit intaktem Subscapularis entspricht.
Methodik: Eingeschlossen in die Studie wurden 28 Patienten mit arthroskopisch gesicherter degenerativer und 36 Patienten mit traumatischer Subscapularissehnenruptur. Als Kontrollgruppe dienten 21 Patienten, die aufgrund einer traumatischen Supraspinatussehnenruptur arthroskopiert wurden und einen nachweislich intakten Subscapularis aufwiesen. Das Ausmaß Ruptur wurde arthroskopisch nach Fox & Romeo eingeteilt. Der CH-Abstand wurde auf axialen MRT vermessen und die entsprechenden Mittelwerte wurden mittels t-Test auf signifikante Unterschiede geprüft.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Patienten mit degenerativen Rupturen waren mit 64 Jahren signifikant älter als Patienten mit traumatischen Rupturen (56 J) und als Kontrollen (53 J). Der CH-Abstand bei degenerativen Rupturen war mit 8,2 mm signifikant geringer als bei traumatischen Rupturen (10,3 mm) und bei intakter Sehne (10,4 mm). Ein CH-Abstand von weniger als 6 mm lag nur bei degenerativen Rupturen vor. Bei den 28 degenerativen Rupturen nahm der CH-Abstand mit höherem Rupturausmaß nach Fox und Romeo ab.
Die Hypothese, dass der CH-Abstand bei Patienten mit traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei Patienten mit degenerativen Rupturen und dem von Schultern mit intaktem Subscapularis entspricht konnte bestätigt werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein verringerter CH-Abstand eine Rolle in der Entstehung degenerativer Subscapularissehnenrupturen spielen könnte.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI50-271
doi: 10.3205/14dkou350, urn:nbn:de:0183-14dkou3503
Published: October 13, 2014
© 2014 Balke et al.
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by G. H. | Feb 5, 2018 | News, Schulter
Unterschiede im coracohumeralen Abstand zwischen degenerativen und traumatischen Subscapularissehnenrupturen
Balke M, Liem D, Höher J, Greshake O, Bouillon B, Banerjee M
Fragestellung: Ein coracoidales Impingement mit verringertem coracohumeralen (CH) Abstand wird als mitursächlich für die Entstehung degenerativer Rupturen des M. subscapularis diskutiert. Sollte diese Theorie zutreffen, so wäre zu erwarten, dass der CH-Abstand bei traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei degenerativen Rupturen. Die Hypothese dieser Studie war, dass der CH-Abstand bei Patienten mit traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei Patienten mit degenerativen Rupturen und dem von Schultern mit intaktem Subscapularis entspricht.
Methodik: Eingeschlossen in die Studie wurden 28 Patienten mit arthroskopisch gesicherter degenerativer und 36 Patienten mit traumatischer Subscapularissehnenruptur. Als Kontrollgruppe dienten 21 Patienten, die aufgrund einer traumatischen Supraspinatussehnenruptur arthroskopiert wurden und einen nachweislich intakten Subscapularis aufwiesen. Das Ausmaß Ruptur wurde arthroskopisch nach Fox & Romeo eingeteilt. Der CH-Abstand wurde auf axialen MRT vermessen und die entsprechenden Mittelwerte wurden mittels t-Test auf signifikante Unterschiede geprüft.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Patienten mit degenerativen Rupturen waren mit 64 Jahren signifikant älter als Patienten mit traumatischen Rupturen (56 J) und als Kontrollen (53 J). Der CH-Abstand bei degenerativen Rupturen war mit 8,2 mm signifikant geringer als bei traumatischen Rupturen (10,3 mm) und bei intakter Sehne (10,4 mm). Ein CH-Abstand von weniger als 6 mm lag nur bei degenerativen Rupturen vor. Bei den 28 degenerativen Rupturen nahm der CH-Abstand mit höherem Rupturausmaß nach Fox und Romeo ab.
Die Hypothese, dass der CH-Abstand bei Patienten mit traumatischen Subscapularissehnenrupturen größer ist als bei Patienten mit degenerativen Rupturen und dem von Schultern mit intaktem Subscapularis entspricht konnte bestätigt werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein verringerter CH-Abstand eine Rolle in der Entstehung degenerativer Subscapularissehnenrupturen spielen könnte.
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI50-271
doi: 10.3205/14dkou350, urn:nbn:de:0183-14dkou3503
Published: October 13, 2014
© 2014 Balke et al.
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by G. H. | Feb 2, 2018 | Allgemein, Medien, News
Bei der Jahrestagung 2017 wurde der Erfinder des Säuglingshüftultraschalls, Prof. Reinhard Graf, zum Ehrenmitglied ernannt. Anbei finden Sie Bilder von der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft.